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1. Mai 2007

„Schäumend-emotional“

p(einleitung). Steinacker: Kritik an „gerechter“ Bibel überzogen

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Peter Steinacker hat die „Bibel in gerechter Sprache“ gegen Kritik verteidigt. Die im vergangenen Herbst erschienene Übersetzung mache neue theologische Erkenntnisse einem breiten Publikum bekannt, so Steinacker. Dass Kritik an der neuen Bibel vorgebracht werde, sei gut, Kritik sei schließlich das „Lebenselixier von Theologie“. Aber so manche „schäumend-emotional“ vorgetragene Kritik könne er nicht verstehen.

Die Qualität der Übersetzungen der verschiedenen Bibeltexte, die nach Erkenntnissen der feministischen Theologie, des christlich-jüdischen Dialogs und der Befreiungstheologie von 52 Bibelwissenschaftlerinnen und Bibelwissenschaftlern erarbeitet wurde, sei sehr unterschiedlich, so Steinacker in einem Interview mit dem Evangelischen Pressedienst. Manche seien sehr gelungen, zum Beispiel die Übersetzung des Hiob-Buches. Andere Bücher seien durchaus problematisch. „Bekenntniswidrig kann ich das allerdings nicht nennen“, wies Steinacker Vorwürfe einiger Theologen zurück.

Es sei nicht das Ziel des Projektes gewesen, mit der Neuübersetzung andere Bibeln, etwa die Lutherbibel, zu ersetzen, so der Kirchenpräsident. Auch er halte die Lutherbibel nach wie vor für die „schönste Übersetzung in deutscher Sprache“. Anders als der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, der Berliner Bischof Wolfgang Huber, empfiehlt Steinacker jedoch ausdrücklich den Gebrauch der neuen Übersetzung, allerdings abhängig vom Zweck. In der Liturgie des Gottesdienstes sei die Lutherübersetzung angemessener, weil es darum gehe, Tradition zu vermitteln.

Inzwischen ist die „Bibel in gerechter Sprache“ mit über 70000 verkauften Exemplaren in der dritten Auflage erschienen. Im Juli wird eine Auswahl von Texten als Hörbuch erscheinen, im Herbst will das Gütersloher Verlagshaus die Bibel auf CD-Rom herausbringen. Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau hat das Übersetzungsprojekt mit rund 260000 Euro unterstützt.

p(autor). Evangelischer Pressedienst / Antje Schrupp

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Mai 2007 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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