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1. November 2007

Lange aktiv sein

p(einleitung). Diakonieforum für mehr Teilhabe im Alter

Ein alter Mensch am Stock, umringt von spielenden Kindern und kraftvollen Männern und Frauen – so hoffnungsfroh entwarf Rainer Kessler, Professor für Altes Testament in Marburg, die Vision einer Gesellschaft, in der alte und junge Menschen gleichermaßen geschätzt werden. Er eröffnete ein Diakonieforum unter dem Titel „Eine altersgerechte Gesellschaft gestalten“ in der Diakoniekirche

Bei der anschließenden Podiumsdiskussion war man sich einig, dass der „Ruhestand“ in einer älter werdenden Gesellschaft ausgedient habe und alten Menschen vielmehr eine aktive Teilhabe an der Gesellschaft möglich sein müsse. „Wir wollen das Bild begraben, dass Alter ein fest umrissener Lebensabschnitt ist, der von Gebrechen und nachlassenden Kräften geprägt ist“, sagte Wilfrid Pfeifer, Pfarrer im Ruhestand und früherer Leiter des Evangelischen Vereins für Innere Mission (EVIM). Auch der Wiesbadener Sozialdezernent Wolfgang Hessenauer betonte: „Wir sind gesünder und fitter als früher, und wer Aufgaben und Arbeit sucht, muss sie auch finden dürfen.“ Er empfinde es als „Geschenk“, dass er als Politiker auch über die gesetzliche Altergrenze hinaus arbeiten darf. Dass die Chancen für einen solch flexiblen Übergang ins „dritte Lebensalter“ jedoch höchst unterschiedlich verteilt seien, beklagte die Altersforscherin Martina Wolfinger von der Fachhochschule Vechta. Nur ein Viertel der 60- bis 64-Jährigen seien heute in Deutschland erwerbstätig.

Rente, Krankenversicherung und Pflege seien auch in Zukunft bezahlbar, meinte Thomas Spies, SPD-Landtagsabgeordneter und Berichterstatter der hessischen Enquetekommission Demografischer Wandel. „Es ist eine Frage des politischen Wollens, welchen Anteil des Bruttosozialproduktes unsere Alten bekommen“, betonte er. Dass es bei der Umsetzung von mehr Teilhabe noch hapere, hob Ingrid Bernhammer von der Hessischen Seniorenvertretung hervor. Nur ein Viertel aller Kommunen hätten bisher eine kommunale Seniorenvertretung eingerichtet.

p(autor). Anne-Rose Dostalek

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. November 2007 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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