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Aktuell

1. Oktober 2008

Die Bibel – mit Ben Becker und Pathos

Sphärenklänge. „Am Anfang schuf Gott den Himmel und die Erde. Und die Erde war wüst und leer. Und es war finster auf der Tiefe. Und Gott sprach: Es werde Licht. Und es ward Licht.“

Ben Becker steht, die kupferblonden, nach hinten gegeelten Haare hell angeleuchtet, im schwarzen Gehrock hinter einem mit lila Samt beschlagenen Pult, auf dem ein goldenes Kreuz leuchtet. Mit tiefer vibrierender Stimme und viel Körpereinsatz trägt er aus der Bibel vor. Der Schauspieler tourt derzeit mit sorgfältig ausgewählten und musikalisch inszenierten Passagen aus dem Alten und Neuen Testament durch die Republik. Am Samstag, 18. Oktober, tritt er in der Frankfurter Festhalle auf – und „Evangelisches Frankfurt“ verlost unter allen, die sich ein eigenes Bild von diesem Projekt machen wollen, fünf mal zwei Karten.

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Man kann sich natürlich fragen, ob die Bibel eine solch bombastische Inszenierung eines Schauspielers braucht, der sich mit seinem persönlichen „Best of Bibel“ als „gesprochener Symphonie” nach eigenem Bekunden einen „langgehegten Traum“ erfüllt. Denn sie ist doch, vor allem im Lutherdeutsch, auch so wortgewaltig und bildreich genug.

Jedenfalls ist fraglich, ob das Pathos von Beckers rauer Bassstimme oder die dramatische Untermalung des Filmorchesters Babelsberg mit klassisch-moderner Musik der Botschaft der Bibel wirklich gerecht wird.

Ganz gewiss unnötig ist die Holzhammersymbolik roter Sonnenuntergänge oder der Wolken- und Wassermassen, die auf der als Tryptichon angeordneten Videoinstallation im Hintergrund der Bühne zu sehen sind. Gut und gerne könnte man auch auf den scharlachrot gewandeten Gospelchor und Beckers Songeinlagen – „In the Ghetto“ von Elvis Presley oder „He is alive“ von Dolly Parton – verzichten, die er mit großer Geste vorträgt.

Und dennoch hat Beckers Bibel-Faszination auch etwas Ansteckendes. „Mir ist noch kein anderes Buch untergekommen, das das Leben und das Menschsein dermaßen eindeutig, komprimiert und kraftvoll abbildet“, sagte er im Interview mit der Zeitung Galore. „Ich will nicht missionieren, sondern einfach nur zeigen, welche Kraft in diesen uralten Geschichten steckt.“

Die Show, an der er über zwei Jahre gearbeitet hat, ist zumindest gut durchkomponiert und in sich stimmig. Aber das sollte nicht vergessen lassen, dass die Bibel auch ohne große Oper gewaltig ist.

p(autor). Stephanie von Selchow

h3. Karten zu gewinnen

Für die Ben-Becker-Bibel-Show am Samstag, 18. Oktober, um 20 Uhr in der Frankfurter Festhalle verlost „Evangelisches Frankfurt“ fünf mal zwei Karten. Wer „die gesprochene Symphonie“ live erleben möchte, schicke einfach eine E-Mail, ein Fax oder eine Postkarte an die Redaktion (Adressen im Impressum auf Seite 12). Einsendeschluss ist Dienstag, der 14. Oktober. Die Gewinnerinnen und Gewinner werden per Telefon benachrichtigt (daher: unbedingt die Telefonnummer mit angeben!) und können ihre Karten dann bis Freitag im Dominikanerkloster am Börneplatz abholen.

*Nachtrag:* Beim Gewinnspiel der vergangenen Ausgabe verloste „Evangelisches Frankfurt“ fünf mal zwei Karten für die Bibellesung mit Ben Becker in der Festhalle. Gewonnen haben Andrea Felber, Beate und Nora-Franziska Foerst, Romina Sarah Raudnitzky, Kirsten Reich und Renate Schreiber.

p(autor). Antje Schrupp

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Oktober 2008 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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