p(einleitung). Sakralbau soll bis Herbst 2010 stehen
Im Stadtteil Riedberg beginnen im kommenden Frühjahr die Bauarbeiten für eine neue evangelische Kirche. Es ist die erste, die der Evangelische Regionalverband Frankfurt im 21. Jahrhundert errichtet. Für dessen Vorstandsvorsitzende Pfarrerin Esther Gebhardt zeigt das Projekt, dass „die Kirche dort präsent ist, wo die Menschen sind“.
Wenn am Riedberg, einem der bundesweit größten Neubaugebiete, die Arbeiten beendet sind, wird in der Mitte des rund 15000 Menschen zählenden „Dorfes“ ein „Kirchenhaus“ liegen. Die Bezeichnung hat die bereits 2004 gegründete Kirchengemeinde des Stadtteils bewusst gewählt. Bei dem neuen Domizil habe man sich „gegen eine Zentrums-Architektur“ entschieden, so Pfarrerin Ilona Nord. Solche Bauten besäßen oftmals die gesichtslose Ausstrahlung von Turnhallen oder Bürgerhäusern. Der jetzige Entwurf für den rund 550 Quatratmeter Nutzfläche aufweisenden Sakralbau zeige hingegen eine „klassische Lösung“ mit steilem Satteldach und frei stehendem Glockenturm.
!(kasten)2008/10/seite09_oben.jpg(Erläutern das Modell für das geplante „Kirchenhaus“ am Riedberg: Die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Pfarrerin Esther Gebhardt, Gemeindepfarrerin Ilona Nord und die Leiterin der Bauabteilung, Friederike Rahn-Steinacker – von links nach rechts. | Foto: Doris Stickler)!
Die Gemeinde verknüpft mit dem auf rund 2,7 Millionen Euro veranschlagten Bauvorhaben große Hoffnungen. Dirk Rüger, stellvertretender Vorsitzender des Kirchenvorstands, erhofft sich, dass das Kirchenhaus „so etwas wie Heimat“ stiften und die Lebensqualität am Riedberg steigern wird. Die derzeit 576 Gemeindemitglieder wollten „eine Keimzelle für das Entstehen von Stadtteilgemeinschaft sein“.
Die räumlichen Voraussetzungen sind dazu ideal. Der Kirchplatz auf dem mehr als 2300 Quadratmeter großen Grundstück wird für die Öffentlichkeit zugänglich sein, ebenso ein Bolzplatz für die Jugend. Diskutiert wird in der im doppelten Wortsinne jungen Gemeinde – 38 Prozent sind unter 18 Jahre alt, das Durchschnittsalter bewegt sich um die 40 – noch über die Einrichtung eines Cafés. Das könnte in dem eingeschossigen Gebäudeteil Platz finden, der an das Kirchenschiff grenzt, und wo auch Gemeinderäume, Jugendbereich und Büro unterkommen.
Die genauen Details werden sich bis zum Einzug im Herbst 2010 herauskristallisieren, ist sich Pfarrerin Nord gewiss. Schon jetzt kümmere man sich jedoch um das Projekt Orgel. Den musikalischen Riedbergern, die bereits einen Kinder-, einen Erwachsenen- und einen Posaunenchor bevölkern, liege das „urchristliche Musikinstrument“ sehr am Herzen. Die Theologin hält deshalb auf dem Gebrauchtorgelmarkt Augen und Ohren offen.
p(autor). Doris Stickler