Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

1. Mai 2009

Symbole des Glaubens

p(einleitung). Nordweststadt: Kunst zum Jubiläum

Vor vierzig Jahren wurde die Dietrich-Bonhoeffer-Kirche in der Nordweststadt eingeweiht: Ein kantiger, hoch aufragender Baukörper mit schmalen Lichtbändern an den Seiten. Fast abweisend wirkt das Gebäude in seiner Strenge von außen, doch wer es betritt, erlebt eine Kirche mit der Ausstrahlung einer Kathedrale. Helles Licht fällt durch die Glaskuppel über dem Altar, sanft schimmern die Glasfenster, die sich als Lichtbänder vom Boden bis zur hohen Decke ziehen.

Ab Mitte Mai werden diese „Fenster zum Himmel“ mit anderen Bildern konkurrieren müssen. Zum Kirchenjubiläum richtet die Dietrich-Bonhoeffer-Gemeinde eine Ausstellung mit Werken des Flensburger Künstlers Uwe Appold aus. Sieben Wochen lang wird ein 2004 und 2005 entstandener Bilderzyklus zu sehen sein, der in glühender Farbigkeit die sieben „Ich-Bin-Worte“ aus dem Johannes-Evangelium in Szene setzt.

So wie der Evangelist mit Sprache „malte“, indem er Jesus mit Brot, Licht oder einem Hirten gleichsetzte, setzt auch der Maler Assoziationen frei: Als Grund nutzte er eine quadratische Fläche von 222 Zentimetern Seitenlänge, trug Regenbogen- und Prismenfarben auf und ergänzte sie um Werkstoffe wie Sand und Blattgold. Ein kleineres Quadrat ist darin eingebunden und zeigt die jeweiligen Symbole für die so genannten „Ich-Bin-Worte“ von Jesus. Das kann ein skizzenhafter Torbogen sein für „Ich bin die Tür“ oder ein Stock für „Ich bin der Hirte“. „Es sind sehr einfache und sehr alte Symbole“, erklärt Pfarrer Ulrich Schaffert, der von dem Bilderzyklus begeistert ist. Das Werk sei Aufforderung und Einladung, sich mit dem Glauben auseinanderzusetzen. Begleitet wird die Ausstellung von Gottesdiensten zu den „Ich-Bin-Worten“, Tischgesprächen, einem Bibliodrama-Tag, Musik und Lesungen.

„Wir wollen unsere Kirche zum Jubiläum sieben Wochen lang in den Mittelpunkt rücken mit dieser Ausstellung und einer glasklaren konzentrierten Botschaft“, sagt Pfarrer Schaffert. Es wird daher auch keine Festschrift geben mit Rückblicken auf Vergangenes. „In die Gegenwart verortet“ will die Gemeinde mit der Kunstausstellung und den Veranstaltungen sein, was Schaffert vor allem in der Nordweststadt für wichtig hält, wo die Zahl der Evangelischen stark zurückgegangen sei. Dass dazu auch Offenheit für andere Religionen gehört, zeigen die Abende zum „interreligiösen Trialog“, wie am Donnerstag, 4. Juni, zum Thema „Weg, Wahrheit und Leben“.

Die Ausstellung in der Dietrich- Bonhoeffer-Kirche, Thomas-Mann-Straße 10, wird am Samstag, 16. Mai, um 18 Uhr in Anwesenheit des Künstlers eröffnet. Sie ist dann montags, mittwochs und freitags von 17 bis 18 Uhr, dienstags und donnerstags von 16 bis 18 Uhr, samstags von 11 bis 13 Uhr und sonntags von 11 bis 12 Uhr geöffnet. Über weitere Veranstaltungen zum Jubiläum informiert ein Faltblatt.

p(autor). Anne-Rose Dostalek

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Mai 2009 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+