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1. Mai 2009

Viele gute Ideen für Rödelheim-West

p(einleitung). Studie erforschte die Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner

Die ziemlich heruntergekommene Unterführung am S-Bahnhof Rödelheim macht nicht nur älteren Leuten zuweilen Angst. In den Wohnungssiedlungen des Stadtteils wünschen sich Bewohner und Bewohnerinnen zudem sauberere und gepflegtere Grünflächen und besser beleuchtete Wege. Außerdem könnte es mehr und bessere Spiel- und Bolzplätze sowie andere Angebote für Jugendliche geben, mehr Betreuung von Klein- und Schulkindern. Seniorinnen und Senioren schließlich brauchen mehr soziale Angebote sowie Einkaufsmöglichkeiten, die zu Fuß erreichbar sind.

Dies sind nach einer Studie, die kürzlich in der Cyriakusgemeinde vorgestellt wurde, die wichtigsten Punkte, die nach Ansicht der Einwohnerinnen und Einwohner die Lebensqualität in Rödelheim-West deutlich verbessern würden. In Auftrag gegeben hatte die „Quartiersanalyse“ der Evangelische Regionalverband Frankfurt beim Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik.

Aktive Nachbarschaft in Rödelheim-West professionell zu fördern, ist seit einem Jahr Ziel des Diakonischen Werkes für Frankfurt. Auf Grundlage der Ergebnisse kann nun Quartiersmanagerin Heike Hecker gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern, Wohnungsbaugesellschaften, freien Trägern der sozialen Arbeit und städtischen Ämtern konkrete Projekte planen und anschieben. Eine Kleiderkammer mit Second-Hand-Kleidern ist bereits in Planung. Außerdem sollen ein internationaler Frauentreff, ein Stadtteil-Café sowie mehr Kontakt-Projekte zwischen den Generationen entstehen.

Die Quartierstudie hat das Problem der „Insellage“ von Rödelheim-West zwischen Gewerbegebieten und Stadtrand deutlich gemacht. Dazu kommen weitere städtebauliche „Binnenbarrieren“. Als nicht speziell problematisch erwies sich die Tatsache, dass ein Viertel der Bevölkerung eine ausländische Staatsangehörigkeit hat, wobei die türkische (22 Prozent) und italienische (11 Prozent) Herkunft am häufigsten sind. Schon eher gibt es Konflikte zwischen Jung und Alt, jedoch schwingt dabei mit, dass es bei der jüngeren Bevölkerung mehr Menschen mit Migrationshintergrund gibt als bei der älteren. Die meisten Haushalte in Rödelheim-West sind Singlehaushalte (51 Prozent), in 17 Prozent der Haushalte leben Familien mit Kindern, fünf Prozent sind Alleinerziehende. Jeder fünfte Haushalt erhält Arbeitslosen- oder Sozialhilfe.

Die Identifikation der Menschen mit ihrem Stadtteil ist nach den Ergebnissen der Studie in Rödelheim-West sehr hoch, die Nachbarschaft werde vorwiegend von der älteren Bevölkerung als positiv eingestuft, und es gebe bereits viele funktionierende Akteursnetzwerke. „Rödelheim-West hat viel zu bieten“, betonte Pfarrer Michael Frase, der Leiter des Diakonischen Werkes für Frankfurt, „jetzt gilt es, diese Schätze zu heben.“ Sozialdezernentin Daniela Birkenfeld dankte der evangelischen Kirche als „bewährtem Partner“, der viel fachliches Know-How einbringe.

p(autor). Stephanie von Selchow

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Mai 2009 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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