Nach Sklaverei und Kolonialismus sieht Boniface Mabanza Bambu in der Globalisierung eine „neue Form der Knechtschaft in Afrika“. Bisher habe sich dadurch die Armut nur verschlimmert, sagte der kongolesische Theologe bei einem Vortrag in der Evangelischen Stadtakademie. In den vergangenen dreißig Jahren sei die Anzahl der armen Länder weltweit von 25 auf 49 gestiegen – 34 davon in Afrika. Dort sei das pro Kopf-Einkommen seit 1980 um zehn Prozent gesunken.
Die meisten afrikanischen Länder litten unter hoher Verschuldung, extremen Zinslasten, Exportbeschränkungen sowie dem Verbot, Einfluss auf die Preise der exportierten Waren zu nehmen. Hinzu kämen die Korruption und despotische Regierungen. Die westlichen Kirchen forderte Bambu zu mehr politischem Engagement und Radikalität auf. Mit Partnerschaftsprojekten allein könne das Ende der Armut nicht eingeläutet werden.