Der „Liberaturpreis“ für Autorinnen aus Lateinamerika, Afrika oder Asien, der seit 1987 von einer Initiative im Ökumenischen Zentrum Christuskirche im Westend verliehen wird, geht in diesem Jahr an die argentinische Schriftstellerin Claudia Pineiro. Ausgezeichnet wird sie für ihren Roman „Elena weiß Bescheid“, der auf Deutsch im Unionsverlag erschienen ist. Darin würden allgemeingültige Themen auf gelungene Weise literarisch bearbeitet, so die Jury.
Der Roman erzählt von der parkinsonerkrankten Elena, die von ihrer Tochter Rita gepflegt wird. Mutter und Tochter sind in einer symbiotischen Hassliebe verstrickt und meinen beide, sich für die jeweils andere zu opfern. Eines Tages wird Rita erhängt in einem Glockenturm gefunden. Daraufhin stellt Elena Nachforschungen über ihre Tochter an und wird mit einer überraschenden Wahrheit konfrontiert.
Claudia Pineiro gilt als Shootingstar der argentinischen Literatur. Sie wurde 1960 in Buenos Aires geboren und arbeitete nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaft zunächst als Journalistin und Regisseurin, bevor sie anfing, Romane zu schreiben. Der Preis wird ihr am Sonntag, 3. Oktober, um 14 Uhr in der Christuskirche am Beethovenplatz im Westend verliehen. Am Dienstag, 5. Oktober, liest sie im Literaturhaus aus ihrem Roman.