Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

Von – 1. Februar 2011

Die Martinuskirche steht seit hundert Jahren

„Denk mal! 100 Jahre Martinuskirche“ heißt in diesem Jahr das Motto in Schwanheim: Mit einem Gottesdienst zur Erinnerung an die Grundsteinlegung der Martinuskirche im Advent 1910 ist im Dezember ein ganzes Jubiläumsjahr eröffnet worden.

Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts hinein war Schwanheim ein katholisches Bauerndorf gewesen. Doch mit der Industrialisierung und dem Bau der späteren Hoechst AG kamen immer mehr Evangelische in den Ort. Mit Unterstützung der Gustav-Adolf-Vereine und der Familie Carl von Weinberg wurde 1910 schließlich der Bau einer eigenen Kirche möglich.

Die Martinusgemeinde in Schwanheim ist gut vorbereitet für das große Jubiläumsjahr: Pfarrerin Renate Dienst in der frisch renovierten Martinuskirche, die vor hundert Jahren eingeweiht wurde. Foto: Ilona Surrey

Zum Jubiläumsjahr hat der Festausschuss der Martinusgemeinde jeden Monat eine besondere Veranstaltung geplant, die die musikalischen Gruppen der Gemeinde abwechselnd gestalten: Kinderchor und Kirchenchor, Seniorensingkreis sowie Posaunenchor und Flöten­quartett. Am Samstag, 19. März, führt die Kunsthistorikerin Ulrike Schubert durch die Kirche, am 15. Mai wird die Ausstellung „100 Jahre Martinuskirche“ im Heimatmuseum eröffnet, und am 11. September ist Gemeindefest. Zum Abschluss predigt Kirchenpräsident Volker Jung in einem Gottesdienst am 19. November, dem hundertsten Jahrestag der Einweihung der Kirche.

Unterstützt von der Frankfurter Kirchenstiftung und einem Förderverein, den der damalige Pfarrer Burkhard Sulimma bereits 1999 im Hinblick auf das kommende Jubiläum gegründet hatte, konnte rechtzeitig der unansehnlich gewordene Innenraum der Kirche restauriert werden. Dabei wurde die ursprüngliche Ausgestaltung weitgehend wieder hergestellt.

Aber nicht nur das Gebäude, auch die gemeindliche Arbeit hat in Schwanheim eine hundertjährige Tradition. Pfarrerin Renate Dienst legt Wert darauf, alle Generationen unter den gut zweitausend Gemeindemitgliedern im Blick zu haben: „Das beginnt schon mit Krabbelgottesdiensten, um junge Familien an die Gemeinde heranzuführen.“ Als Industriestandort gab es in Schwanheim schon früher als andernorts Bedarf an außerhäuslicher Kinderbetreuung. Heute gehören zwei mehrgruppige Kindertagesstätten zur Gemeinde, von denen die im Völklinger Weg auf die Integration von Kindern mit Behinderungen spezialisiert und mit einem Hort verbunden ist.

Mit Kochkursen, Kunstkreisen und Gesprächsgruppen sollen Erwachsene angesprochen werden. „Wir wollen nicht nur Frauen erreichen, die ja traditionell in der Kirche engagiert sind, sondern auch mehr Männer am Gemeindeleben beteiligen“, erklärt Silke Wedekind, die stellvertretende Vorsitzende des Kirchenvorstands. Eine Schwanheimer Besonderheit ist, dass viele Gruppen, etwa der Frauenkreis und die Nachbarschaftshilfe, ökumenisch sind, also gemeinsam mit der katholischen Nachbargemeinde Sankt Mauritius betrieben werden. Kanzeltausch, ökumenische Gottesdienste und Konzerte und ein gemeinsames Reformationsfest sind selbstverständlich. „Wir hoffen, das auch mit dem neuen katholischen Kollegen von Sankt Mauritius fortführen zu können“, sagt Pfarrerin Dienst.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Februar 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+

Artikel "Die Martinuskirche steht seit hundert Jahren" anhören

Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".