Wenige Wochen vor dem Deutschlandbesuch von Papst Benedikt XVI. vom 22. bis 25. September hat der evangelische Theologie Reinhard Frieling vorgeschlagen, den katholischen Papst zum „Ehrenoberhaupt“ aller Christen zu ernennen. Mit einem gemeinsamen Ehrenoberhaupt würde das Christentum seine Botschaft glaubwürdiger vertreten können als eine in viele verschiedene Kirchen aufgespaltene Religion. Daher solle der Papst eine charismatische Führungsrolle einnehmen und in außergewöhnlichen Situationen im Namen der ganzen Christenheit sprechen, schrieb der emeritierte Theologieprofessor in einer Beilage zur Wochenzeitung „Die Zeit“. Das Reformationsjubiläum im Jahr 2017, bei dem an den Beginn der Reformation in Deutschland vor 500 Jahren erinnert wird, sei dafür ein guter Anlass.
Frieling war viele Jahre lang Leiter des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim und ist daher ein Experte für das Verhältnis der verschiedenen christlichen Kirchen zueinander.
Dr. Eckard Schneider schrieb am 12. September 2011
Solange der Papst bei der Meinung der katholischen Kirche bleibt, dass der Prottestantismus eine Sekte sei, möchte ich bitteschön nicht von ihm als „Ehrenoberhäuptling“ vertreten werden.
Diesen Vorschlag zum großen Jahrestag der Reformation in Deutschland zu äußern, finde ich mehr als unpassend.