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Von – 28. November 2011

Große handwerkliche Kunst

Die Schuke-Orgel der Dreikönigskirche ist eine der schönsten in Rhein-Main

Andreas Köhs, Kirchenmusiker in der Dreikönigsgemeinde, bespielt die fünfzig Jahre alte Schuke-Orgel nicht nur bei den Gottesdiensten, sondern auch bei Konzerten. Foto: Rolf Oeser

Eine der schönsten Frankfurter Orgeln ist fünfzig Jahre alt: Die Schuke-Orgel in der Dreikönigskirche am Sachsenhäuser Ufer. Sie ist ein Kunstwerk handwerklicher Herstellung und sicherlich eine der schönsten und auch vom Klang her reichsten Orgeln des Rhein-Main-Gebietes. Beim Jubiläumskonzert präsentierte Kantor Andreas Köhs weit angelegte Orgelwerke aus vier Jahrhunderten von Dietrich Buxtehude, Johann Sebastian Bach, August Gottfried Ritter und Jehan Alain. Köhs Spiel mit Impulsen, Motivsplittern und Echo-Schattierungen war musikalisch überaus pointiert und klanglich virtuos ausgeformt. Gerade Bachs Werk wurde vom Organisten in brillanter Spielfreude und Registervielfalt ausgekostet.

Die Schuke-Orgel wurde von der renommierten Firma Schuke, gegründet 1820 in Potsdam von Orgelbauer Gottlieb Heise, gebaut. Später nahm Karl Schuke mit seinem Umzug 1953 nach Berlin die Gelegenheit wahr, die Berliner Werkstatt vom Potsdamer Betrieb zu trennen und führte sie mit dem Namen „Karl Schuke Berliner Orgelbauwerkstatt GmbH“ weiter. 1972 wurde das Unternehmen in der DDR enteignet und als VEB Potsdamer Schuke Orgelbau weitergeführt.

Das Frankfurter Instrument wurde im September 1961 mit zwei großen Festkonzerten des damaligen Organisten Helmut Walcha eingeweiht. In einem Gottesdienst übergab der damalige Oberbürgermeister Werner Bockelmann der Gemeinde die neue Orgel – die Dreikönigskirche ist eine der so genannten Frankfurter „Dotationskirchen“, das heißt, sie wurde im 19. Jahrhundert enteignet und gehört seither der Kommune.

Im Zuge einer von der Or­gelbau-Werkstatt durchgeführten Generalreinigung wurde das Instrument vor acht Jahren wieder auf den neuesten technischen Stand gebracht und mit einer Sequenz-Setzeranlage ausgestattet. Den vorhandenen vier Normalkoppeln wurde eine weitere Koppel (HW/Ped) hinzugefügt.

Die Schuke-Orgel zeichnet sich besonders durch enorme Vielfalt der Register aus: Das so genannte Brustwerk C-g’’’ umfasst zehn dieser Register und ermöglicht beim Spiel mannigfaltige Möglichkeiten der Notenfärbung. Das wichtige Hauptwerk besitzt weitere elf, die unter anderem die Klangfarben von Flöten und Trompeten bereitstellen. Oberwerk und Pedal c f, mit Bauernflöte und Schalmai-Klangfarben aufwartend, komplettieren die Ausdrucksweise dieses auch von den sehr guten akustischen Gegebenheiten der Kirche am eisernen Steg profitierenden Instrumentes.

Wer den Klang selbst erleben möchte, hat dazu bei den Sonntagsgottesdiensten (aktuelle Termine unter www.dreikoenigsgemeinde.de) Gelegenheit oder beim Weihnachtskonzert mit Chor und Orgel am zweiten Feiertag, Montag, 26. Dezember, um 17 Uhr (10/5 Euro).

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 28. November 2011 in der Rubrik Kultur, erschienen in der Ausgabe .

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