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Von – 28. November 2011

Kitas stehen vor massivem Fachkräftemangel

Stefan Sell bei seinem Vortrag in der Gethsemanekirche. Foto: Eimuth

Für zu niedrig angesetzt hält Stefan Sell, der Direktor des Instituts für Bildungs- und Sozialpolitik der Fachhochschule Koblenz, Schätzungen, wonach in Hessen in zwei Jahren lediglich 3500 pädagogische Fachkräfte für Kindertagesstätten und Krabbelstuben fehlen werden. Diese Zahlen hatte das Deutsche Jugendinstitut kürzlich veröffentlicht. Seine eigenen Erhebungen in Bezug auf Rheinland Pfalz hätten ergeben, dass dort bereits im kommenden Jahr rund 6000 Erzieherinnen und Erzieher fehlen werden.

Sell sprach bei einem Fachtag des Diakonischen Werkes in der Gethsemanegemeinde vor rund 150 Erzieherinnen und einigen Erziehern. Dabei ging es auch um gestie­gene Anforderungen: Längere Öffnungszeiten, Flexibilisierung und Ausbau des Angebots für Kinder unter drei Jahren. Außerdem gälten Kitas zunehmend als Institutionen, die gesellschaftliche und familiäre Defizite ausgleichen sollen.

Die Anerkennung der Erzieherinnen sei hingegen nicht gestiegen, kritisierte Sell. Im Gegenteil: Erzieherin habe sich von einem „richtigen“ Beruf zu einem „Zuverdienst“ entwickelt, mit niedriger Vergütung und oft in Teilzeit. Der Nachwuchs bringe daher heute im Schnitt schlechtere Vo­raussetzungen mit als vor zwanzig Jahren, sagte Sell. Damals hätten noch häufig Abiturientinnen eine Ausbildung zur Erzieherin gemacht.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 28. November 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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