Drei neue Pfarrer sind heute im evangelischen „Zentrum Ökumene“ an der Praunheimer Landstraße in ihre Ämter eingeführt worden. Andreas Herrmann (51) wird künftig für den Dialog mit anderen Religionen, vor allem dem Islam, zuständig sein, Oliver Koch (41) ist Beauftragter für Weltanschauungsfragen, und Helmut Törner-Roos (56) ist der Experte für entwicklungspolitische Fragen.
Alle drei kommen aus der Evangelischen Kirche in Kurhessen-Waldeck (EKKW), und ihr Amtsantritt ist auch der Auftakt für eine stärkere Zusammenarbeit zwischen dieser nordhessischen Landeskirche (deren Gebiet in Bergen-Enkheim beginnt und auch ein Stück von Thüringen umfasst) und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, zu der das Zentrum Ökumene bislang gehört. Die beiden Landeskirchen wollen künftig stärker kooperieren und unter anderem bis 2015 in Praunheim ein gemeinsames ‚Zentrum Ökumene – Mission – Weltverantwortung‘ aufbauen.
Interreligiöse Antworten auf gesellschaftliche Fragen
Andreas Herrmann war zuletzt Beauftragter für den christlich-islamischen Dialog in der EKKW in Kassel und will beim Dialog der Religionen konkrete gesellschaftspolitische Fragen ins Zentrum stellen.
„Für eine zukünftige Dialogarbeit kann es nicht genügen, nur eine ‚gute Nachbarschaft‘ anzustreben. Die drängenden Fragen der Weltgemeinschaft nach sozialer Gerechtigkeit, dem Klimawandel und dem Frieden verlangen nach interreligiösen Antworten“, so Herrmann bei der Einführung in Frankfurt.
Sich in der religiösen Landschaft zurechtfinden
Oliver Koch will als Weltanschauungsbeauftragter Ratsuchenden helfen, „sich in der religiösen Landschaft unserer Gegenwart zurecht zu finden“.
Dazu gehörten beispielsweise Informationen für Pfarrerinnen und Pfarrer sowie Interessierte zum Thema Sekten.
Koch bietet aber auch seelsorgliche Begleitung für Menschen an, die „auf dem Markt der neuen Sinnanbieter belastende Erfahrungen gemacht haben“.
Gerechtigkeit bedeutet auch eine andere Politik bei uns
Helmut Törner-Roos war bereits in der EKKW Referent für den Kirchlichen Entwicklungsdienst.
Zum Einsatz für mehr Gerechtigkeit gehöre nicht nur die Unterstützung von Projekten der Partner im Süden, sondern auch „ein anderes Bewusstsein, eine andere Politik und eine andere Praxis im eigenen Land“, sagte er in Frankfurt.