Einstimmige Beschlüsse, Riesenapplaus für die Offenbacher Dekanin und ein neuer Vorstand: In ausgesprochen guter Stimmung tagte heute die erste Synode des neuen Frankfurter Stadtdekanats.
Die Dekane, Dekaninnen und Präsides der vier ehemaligen Frankfurter Dekanate präsidierten die erste Sitzung des neuen Frankfurter Stadtdekanates im Dominikanerkloster. Foto: Antje Schrupp
Mit Einstimmigkeit und in einer Atmosphäre von guter Laune hat das neue Frankfurter Stadtdekanat bei seiner ersten Sitzung am 25. Januar seine Satzung und Geschäftsordnung beschlossen. Damit ist ein langjähriger Diskussions- und Strukturprozess der Frankfurter Kirche umgesetzt worden.
Gewählt haben die Delegierten der 58 Frankfurter Kirchengemeinden auch einen Vorstand: Neben den Dekanen und Dekaninnen der früheren vier Dekanate, die bereits einen festen Sitz im Dekanatssynodalvorstand hatten (Horst Peter Pohl vom früheren Dekanat Süd, Jürgen Moser vom Dekanat Nord, Ursula Schoen vom Dekanat Mitte-Ost und Achim Knecht vom Dekanat Höchst) wurden vereinbarungsgemäß vier Gemeindemitglieder und ein Pfarrer gewählt, die auch dem Vorstand des Evangelischen Regionalverbandes Frankfurt angehören, denn der soll zukünftig mit dem Stadtdekanat eine „personenidentische“ Leitung haben: die Bibliothekarin Beate Schwartz-Simon (56), der Journalist Wolf-Gunter Brügmann-Friedeborn (67), Stadtrat Stefan Majer (55), der Rechtsanwalt Michael Rösner (48) und Pfarrer Holger Kamlah (46).
Zusätzlich waren weitere drei Gemeindemitglieder und eine Pfarrperson zu benennen, die Wahl der Dekanatssynode fiel auf den Physiker Wolfram Schmidt (53), die Unternehmensberaterin Irmela von Schenck (52), den Betriebswirt Christian Brause (66) und Pfarrerin Christine Streck-Spahlinger (52). Irmela von Schenck wurde anschließend auch zur stellvertretenden Vorsitzenden des Dekanatssynodalvorstandes und Versammlungsleiterin gewählt. Kritisch angemerkt wurde allerdings von verschiedener Seite, dass nur drei Frauen überhaupt für den Vorstand kandidierten – dies sei kein ausgewogenes Verhältnis. Allerdings habe man trotz intensiver Suche keine weiteren Frauen gefunden, die zu einer Kandidur bereit gewesen wären.
Der Vorstand des Frankfurter Stadtdekanats (v.l.n.r.): Horst Peter Pohl, Beate Schwartz-Simon, Wolf Gunter Brügmann-Friedeborn, Stefan Majer und Holger Kamlah (hinten), Jürgen Moser (vorne), Irmela von Schenck, Christian Brause, Achim Knecht, Ursula Schoen, Michael Rösner, Christine Streck-Spahlinger. Foto: Rolf Oeser
Die vorläufige Leitung des neuen Frankfurter Kirchenparlaments hat als kommissarischer Stadtdekan Horst Peter Pohl übernommen. Die hauptamtliche Stelle des Stadtdekans bzw. der Stadtdekanin wird nun ausgeschrieben und soll im Laufe des Jahres besetzt werden. Danach können dann auch zwei weitere Prodekane bzw. Prodekaninnen gewählt werden – diese Personen übernehmen dann die Positionen der jetzigen Dekane und Dekaninnen, womit der neue Dekanatssynodalvorstand komplett sein wird. Er soll dann auch die Leitung des Evangelischen Regionalverbandes übernehmen, in dem ein Großteil der übergemeindlichen kirchlichen Arbeit in Frankfurt organisiert wird.
Das Frankfurter Stadtdekanat ist mit rund 130.000 Protestantinnen und Protestanten jetzt das größte Dekanat der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Abermals vergrößert wird es voraussichtlich 2019 – für dieses Jahr ist die Integration des Dekanats Offenbach vorgesehen, das derzeit gut 21.000 Mitglieder hat. Die Offenbacher Stadtdekanin, die als Gast an der heutigen Sitzung in Frankfurt teilnahm, wurde jedenfalls schon mal mit großem Applaus begrüßt.
Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter