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Von – 26. Februar 2014

Im Europaviertel von Anfang an dabei

Es wird das erste ökumenische Gemeindezentrum Frankfurts: das geplante kirchliche Zentrum im Europaviertel, in der Pariser Straße am Europagarten. Im größten Entwicklungsgebiet der Stadt wollen evangelische und katholische Kirche von Anfang an präsent sein.

Die Kuhwaldsiedlung ist längst nicht mehr ihr einziger Einsatzbereich. Auch ein Großteil des neuen Europaviertels gehört zur Gemeinde von Pfarrerin Birgit Bohl und Dekan Horst Peter Pohl. Foto: Rolf Oeser

Die Kuhwaldsiedlung ist längst nicht mehr ihr einziger Einsatzbereich. Auch ein Großteil des neuen Europaviertels gehört zur Gemeinde von Pfarrerin Birgit Bohl und Dekan Horst Peter Pohl. Foto: Rolf Oeser

Eingerichtet werden soll das neue Zentrum im Erdgeschoss eines Wohnhauses, die Eröffnung ist für 2016 geplant. Dort haben dann nicht nur die Pfarrerin der evangelischen Dreifaltigkeitsgemeinde, ihre Gemeindesekretärin und eine evangelische Gemeindepädagogin ein Büro, sondern auch ein katholischer Pastoralreferent.

Wie das von innen aussehen wird, ist noch nicht entschieden – im Augenblick ist ein Architekturwettwerb ausgeschrieben. „Die Mieten im Viertel sind hoch“, sagt Horst Peter Pohl, Pfarrer in der Dreifaltigkeitsgemeinde, zu der das Neubaugebiet größtenteils gehört. „Ins Europaviertel ziehen vorwiegend gut verdienende und gut ausgebildete Menschen. Sie haben entweder genaue Vorstellungen davon, wie ihre Trauung oder die Taufe ihrer Kinder aussehen soll, oder sind eher kirchenfern.“

Deshalb soll das Zentrum im Europaviertel auch kein traditioneller Veranstaltungsraum werden. „Wir schauen uns gerade in Deutschland um, wie wir diese Klientel am besten für die Kirche interessieren können“, sagt Pohl. Fest stehe bis jetzt nur, dass ein Café integriert werden soll. Und dass es auch eine neue evangelische Kita im Europaviertel geben wird.

Pohl ist in der Gemeinde zurzeit nur mit einer viertel Stelle aktiv, weil er Anfang des Jahres die kommissarische Leitung des neuen Frankfurter Stadtdekanats übernommen hat (siehe Seite 1). Seine Kollegin Birgit Bohl, die mit voller Stelle in der Gemeinde als Pfarrerin arbeitet, wohnt in der Rebstocksiedlung. Dort hält sie im Wechsel mit ihrem katholischen Kollegen auch jede Woche einen Gottesdienst in der Seniorenwohnanlage. „In die Rebstockanlage ziehen viele jüngere Senioren, die sich noch fit fühlen“, erzählt sie.

Der Ursprung der Dreifaltigkeitsgemeinde liegt in der Kuhwaldsiedlung, einem in den 1950er Jahren entstandenen Reihenhaus-Quartier. Vor einigen Jahren stammten noch die meisten Gemeindemitglieder aus dieser Siedlung, heute sind es nur noch 300 von insgesamt 1600 – so stark ist die Gemeinde durch Neubaugebiete gewachsen.

Das Zentrum der Kuhwaldsiedlung ist die 1964 eingeweihte Dreifaltigkeitskirche. „Die meisten Menschen, die zum ersten Mal in diese Kirche kommen, bleiben vor Überraschung erst einmal stehen“, sagt Pfarrer Pohl. Der Raum mit den dicken Mauern aus Natursteinblöcken habe eine starke spirituelle und „schützende“ Wirkung. Besonders gut zur Geltung komme er, wenn unzählige Kerzen brennen, wie bei den Taizé-Gottesdiensten, die zweimal im Jahr hier stattfinden. Auch Konzerte gibt es hier regelmäßig. „Für unseren ersten Opern- und Operettenabend kürzlich haben wir viel Werbung gemacht“, sagt Pfarrerin Bohl, „Plakate geklebt, Postkarten verteilt, auf Facebook gepostet.“ Die Kirche sei voll gewesen, freut sich die Pfarrerin. „Das war auch ein Dankeschön an unsere treuen Kirchgänger aus der Kuhwaldsiedlung, die sich so einen Abend gewünscht haben.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 26. Februar 2014 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".