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Aktuell

Von – 9. Juli 2015

Heimatkirche für Rumänen

Die Freichristengemeine Elim übernahm eine Kirche in Zeilsheim

Übergabe bei sonnigem Wetter: Prodekan Holger Kamlah vom Evangelischen Stadtdekanat, Adrian Florin Beuca und Pfarrer Salanta Gravil von der rumänischen Gemeinde, sowie Erwin Steinke, Daniel Lupsan und Pfarrer Ulrich Matthei von der Gemeinde Zeilsheim (von links nach rechts). Foto: Rolf Oeser

Übergabe bei sonnigem Wetter: Prodekan Holger Kamlah vom Evangelischen Stadtdekanat, Adrian Florin Beuca und Pfarrer Salanta Gravil von der rumänischen Gemeinde, sowie Erwin Steinke, Daniel Lupsan und Pfarrer Ulrich Matthei von der Gemeinde Zeilsheim (von links nach rechts). Foto: Rolf Oeser

Die Heimatkirche in der Rombergstraße in Zeilsheim hat eine neue Nutzerin: Im Juni ist sie von der evangelischen Kirche an die neue Eigentümerin, die Rumänische Freie Christengemeinde Elim, übergeben worden.

Ursprünglich gehörte die Heimatkirche zur 1960 gegründeten Gemeinde Zeilsheim-Friedenau. Der Name sollte daran erinnern, dass in der Siedlung Taunusblick nach dem Zweiten Weltkrieg viele Flüchtlinge eine neue Heimat gefunden hatten. Nachdem die früher drei Kirchengemeinden des Stadtteils – Zeilsheim, Friedenau und Taunusblick – in zwei Schritten 1999 und 2013 zu einer Gemeinde vereint wurden, sind auch verschiedene Liegenschaften aufgegeben worden. Die Aktivitäten sind jetzt an zwei Standorten gebündelt: in der denkmalgeschützte Kirche im Frankenthaler Weg, die 2012 hundert Jahre alt wurde, und dem ganz neuen Gemeindehaus an der Pfaffenwiese 111.

Beim Verkauf der Heimatkirche gab es ein Bieterverfahren, bei dem die Rumänische Freichristengemeinde als Käufer ermittelt wurde. Sie hat sich die christliche Seelsorge und Verkündigung unter Rumänen und Rumäninnen im Rhein-Main-Gebiet zur Aufgabe gemacht und gibt Integrationshilfen für rumänische Aussiedler.

Die Heimatkirche in der Rombergstraße hat neue Nutzer. Foto: Rolf Oeser

Die Heimatkirche in der Rombergstraße hat neue Nutzer. Foto: Rolf Oeser

Mit dem Verkauf der Kirche an eine christliche Gemeinde bleibt die Frankfurter evangelische Kirche auf ihrem Kurs, nicht mehr benötigte Kirchengebäude nicht rein kommerziell zu verwerten, sondern sie möglichst an andere christliche Gemeinschaften abzugeben. In seinem Schottlandurlaub habe er Gaststätten und Kneipen besucht, die in einer ehemaligen Kirche untergebracht sind, sagte Prodekan Holger Kamlah vom Evangelischen Stadtdekanat bei den Übergabefeierlichkeiten. So etwas gibt es in Frankfurt bisher nicht.

Zumal der Bedarf an Räumen für christliche Gottesdienste und Gemeindeaktivitäten groß ist. „Wir werden in Frankfurt nicht weniger, sondern mehr“, betonte Prodekanin Ursula Schoen, die auch Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Frankfurt ist. Auch wenn die Mitgliederzahlen der evangelischen Landeskirche zurückgehen, ziehen gleichzeitig viele Christinnen und Christen aus anderen Ländern in die Mainmetropole. Häufig schließen sie sich hier eigenen Gemeinden an, um ihre Traditionen und Frömmigkeitsformen weiter zu pflegen. Ein solcher Pluralismus ist typisch für das evangelische Kirchenverständnis. Pfarrer Ulrich Matthei übergab den Kirchenschlüssel an den rumänischen Pastor Gavril Salanta und verband das mit dem Wunsch, dass beide Gemeinden in einem guten Kontakt bleiben.

Die Kindertagesstätte auf dem Grundstück in der Rombergstraße 63 bleibt in der Trägerschaft der evangelischen Kirche. Es ist geplant, das derzeitige Gebäude abzureißen und am selben Ort eine viergruppige Kindertagesstätte neu zu bauen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 9. Juli 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.