Mittagsakademien zum Thema „Leadership“ setzen sich aus protestantischer Sicht mit der Führungskultur in Unternehmen auseinander.
„Leadership“, also Management-Sprech für „Führung“, ist heute in aller Munde. Wie das in der Betriebskultur mancher Unternehmen konkret aussieht, hat Carmen Losman in ihrem Film „Work hard, play hard“ gezeigt: Weitläufige Büroarchitektur soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kreativer machen, und es ist viel die Rede davon, sich selbst zu optimieren, ständig besser zu werden. Pfarrer Werner Schneider-Quindeau zeigt eine Szene aus dem Film, an drei Tischen haben sich Menschen versammelt, um ihre Mittagpause mit einem thematischen Input verbinden.
In ihrer Reihe „Mittagsakademie“ lädt die Evangelische Akademie Frankfurt dazu ein, aktuelle Trends im Unternehmensmanagement aus protestantischer Perspektive unter die Lupe zu nehmen. Da man als Arbeitnehmerin von heute nicht allzu viel Zeit hat, fällt das Nachdenken und Diskutieren praktischerweise mit dem Mittagessen zusammen. Bei Kürbissuppe, Salat und Brot geht es an den Tischen schnell zur Diskussion über. Viele finden die im Film gezeigten Methoden problematisch, befürworten klare Verantwortungs-Strukturen und eine deutliche Trennung von Arbeit und Freizeit. Andere sehen allerdings auch Vorteile darin, wenn starre Hierarchien aufgelöst werden und mehr Selbstbestimmung möglich wird.
Im Dezember sind zwei weitere Mittagsakademien geplant: Am Mittwoch, 9. Dezember, ist Dianne Köster, Gewerkschaftssekretärin beim IG Metall Vorstand, zu Gast. Ihr Thema: „Ist (betriebliche) Mitbestimmung ein Führungsinstrument?“ Am 16. Dezember spricht der Theologe und Mediator Carsten Burfeind über „Führung und Fürsorge“. Beginn ist jeweils um 12 Uhr im Dominikanerkloster am Börneplatz, die Teilnahme kostet (inklusive Mittagessen) 10 Euro. Anmeldung eine Woche vorher unter Telefon 069 174152615.