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Von – 5. Januar 2016

Christlich-muslimisches Fest in der Festeburgkirche

Zum ersten Mal fand am 4. Advent 2015 in der Ev. Festeburgkirche in Preungesheim ein christlich-muslimisches Fest statt. Anlass für diese interreligiöse Begegnung war das Zusammenfallen des muslimischen „Mawlid“-Festes mit der christlichen Weihnachtszeit. Während Evangelische und Katholiken die Geburt Jesu feiern, feiern die Muslime mit dem „Mawlid“-Fest den Geburtstag des Propheten Mohammed.

Das Ensemble Ufermann und Hayat Chaoui. Foto: Privat

Das Ensemble Ufermann und Hayat Chaoui. Foto: Privat

Und so war in der Frankfurter Festeburgkirche am 4. Advent dann auch alles vorhanden, was ein gelingendes Fest ausmacht: gemütliche Dekoration mit viel Kerzenschein, gutes Essen aus der marokkanischen und deutschen Küche und vor allem Musik.

Den Anfang machte das Wuppertaler Jazz-Ensemble Erhard Ufermann mit der marokkanisch-stämmigen Sängerin Hayat Chaoui. Die klassisch ausgebildete Künstlerin präsentierte traditionelle Weihnachtslieder im Jazz-Gewandt sowie orientalische Klänge. Die ungewöhnlichen Arrangements alt hergebrachter Weihnachtsmelodien ließen besonders das christlich orientierte Publikum aufhorchen. Die wunderbar klare Sopranstimme Hayat Chaouis verzauberte hingegen alle Anwesenden.

Das Zustandekommen des christlich-muslimischen Abends ist der Initiative der muslimischen AISA-Gemeinschaft zu verdanken. Die Gruppe, die sich auf die Sufi-Tradition bezieht, setzt sich weltweit für religiöse Verständigung und Frieden zwischen den Religionen ein. Vor zwei Jahren hatte AISA, vertreten durch Mohammed und Saida El Carrouchi den Frankfurter Gospelchor unter der Leitung von Dr. Martin Schultheiß eingeladen, auf dem damaligen „Mawlid“-Fest aufzutreten. Die Verbindung blieb bestehen und wurde durch Schultheiß, der der Evangelischen Festeburgkirche in Frankfurt-Preungesheim seit vielen Jahren verbunden ist, nach Preungesheim weiter geknüpft.

Das Fest lockte rund 120 Gäste in die Festeburgkirche, darunter sogar eine muslimische Gruppe aus Belgien.

Musikalisch setzte dann ein muslimischer Chor den Abend mit Sufi-Gesängen fort. Die Sängerinnen und Sänger, selbst Mitglieder der AISA-Gemeinschaft, präsentierten sich in einem traditionellen weißen Bühnenoutfit und  überraschten die christlichen Gäste mit eher ungewöhnlichem A-capella-Gesang, während die muslimischen Gäste das Chorprogramm zum großen Teil mitsangen.

Das änderte sich schließlich beim Auftritt des Gospelchores, der mit zumindest in der Frankfurter Festeburgkirche bekannten Gospelsongs den musikalischen Schlusspunkt des Abends setzte. Stimmungsvoll brachte der Chor das Publikum in Bewegung, so dass sich gegen Ende des Programmes alle Gäste in einem Kreis durch die ganze Kirche zusammen fanden und mit dem Song „Give Us Peace“ der Hoffnung dieser christlich-muslimischen Begegnung Ausdruck verliehen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 5. Januar 2016 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Kommentare zu diesem Artikel

  • Karl-Heinz Pape schrieb am 6. Januar 2016

    Großartig! Wunderbar! Weiter so! Das verstehe ich unter Integration und gemeinsamen Glauben. Gemeinsam feiern, singen und fröhlich sein. Danke, dass es so etwas in „meinem“ Frankfurt a.M. gibt.