Mit Sorge sehen die evangelischen Landeskirchen in Hessen, wie zurzeit das Recht anerkannter Flüchtlinge auf Familiennachzug „zunehmend ausgehöhlt“ wird. In diakonische Beratungsstellen kämen immer öfter „verzweifelte Menschen, die große Angst um ihre Angehörigen haben und angesichts immer neuer Hürden beim Familiennachzug den Mut verlieren“, heißt es in einer Erklärung der Kirchen und des Diakonischen Werks. Dabei sei es ein Grundrecht, dass anerkannte Flüchtlinge ihre Familien nachholen können.
Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung bemängelt zudem die lange Bearbeitungsdauer von Asylverfahren. Es sei „menschlich eine Katastrophe“ und behindere die Integration, wenn Familien über Monate und Jahre hinweg getrennt würden. In den deutschen Botschaften in der Türkei, Jordanien und Libanon würden Familienangehörige oft mehr als ein Jahr auf einen Termin warten, diakonische Beratungsstellen bekämen bei Nachfragen oft nicht einmal mehr eine Antwort.