Frankfurter Kirchengemeinden könnten schon bald Schwierigkeiten haben, ihre offenen Pfarrstellen zu besetzen. Grund dafür sind die vielen halben Stellen.
Aufgrund neuer Zuweisungsregelungen und sinkender Mitgliederzahlen sind in Frankfurter Gemeinden bereits viele ehemals volle in halbe Pfarrstellen umgewandelt worden, während gleichzeitig immer weniger junge Pfarrerinnen und Pfarrer in Teilzeit arbeiten möchten, warnte Prodekan Holger Kamlah vor der Evangelischen Stadtsynode.
„Wir werden in Zukunft mit anderen Gemeinden um gute Bewerberinnen und Bewerber konkurrieren“, so Kamlah. Derzeit sei ein Viertel der Pfarrstellen in Frankfurt nur als halbe Stelle ausgewiesen, Tendenz steigend. Besonders schwierig sei es, wenn mit halber Stelle eine ganze Gemeinde versorgt werden soll.
Es sei meist auch keine Lösung, zwei halbe Dienstaufträge in verschiedenen Arbeitsfeldern zu kombinieren, das sei für Bewerberinnen und Bewerber unattraktiv. „Die meisten werden lieber eine volle Gemeindestelle im Umland nehmen als zwei halbe in Frankfurt.“
Das Problem werde sich in den kommenden fünf bis zehn Jahren verschärfen, denn dann gehen die ersten aus den geburtenstarken Jahrgängen in den Ruhestand. Es sei daher sehr anzuraten, dass kleine Gemeinden mit einem Anspruch auf nur eine halbe Pfarrstelle miteinander kooperieren oder fusionieren, damit sie volle Pfarrstellen ausschreiben können.