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Von – 11. Juli 2016

Rückschritt in Lettland erntet scharfe Kritik

Mit deutlicher Kritik haben viele evangelische Kirchen auf eine Entscheidung der lutherischen Kirche von Lettland reagiert, die Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen wieder abzuschaffen. Die größte Leidtragende dieses Beschlusses sei die lettische Kirche selbst, sagte der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, „weil sie sich eines großen Reichtums der Frauen mit ihren Erfahrungen beraubt“. Die bayrische Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler schrieb auf ihrer Facebook-Seite: „Das ist ja wohl die Höhe! Zurück ins Mittelalter oder was? Wo bleibt unser Proteststurm?“

Die lettische Kirche hatte zwar schon vor Jahrzehnten die Frau-enordination eingeführt, aber immer nur halbherzig praktiziert. Seit 1993 sind gar keine Pfarrerinnen mehr ordiniert worden. Die Opposition dagegen war immer stark, so fiel der jetzige Beschluss der Synode von Riga mit einer satten Zwei-Drittel-Mehrheit.

Kurz zuvor hatten sich auch die polnischen Lutheraner gegen eine Ordination von Frauen zu Pfarrerinnen ausgesprochen. Insgesamt ist der Trend in der lutherischen Welt jedoch noch positiv: Von den 145 Kirchen des Lutherischen Weltbundes ordinieren 119 Frauen, das sind 82 Prozent; 2012 waren es 77 Prozent.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 11. Juli 2016 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.