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Von – 10. Dezember 2016

Neulich in Leipzig

Kerzen, Kekse, Geschenke: Weihnachten wird auch von vielen Menschen gerne gefeiert, die gar nicht an Gott glauben. Und das ist auch völlig in Ordnung.

Als ich voriges Jahr im Advent in Leipzig war, staunte ich nicht schlecht: Was für eine Menge an Adventskränzen, Lichterketten, Engeln und Tannenbäumen! Ich schrieb eine kleine Nachricht auf Twitter: „Alles voller Weihnachtsdeko hier in Leipzig. Und ich dachte, Ostdeutschland wäre so unchristlich?“

Schnell kamen Reaktionen: „Aber Weihnachten hat doch nichts mit Religion zu tun!“ – Nicht? Womit denn? Geht es nicht um die Geburt des Erlösers? Nee, war die Antwort, Engel und Lichterketten gehörten einfach zur dunklen Jahreszeit. Und auch atheistische Kinder freuten sich schließlich über Geschenke. Um Gott und Religion gehe es dabei überhaupt nicht!

Na gut, ich will niemandem etwas madig machen. Die christlichen Missionare haben früher schließlich auch heidnische Gebräuche vereinnahmt, warum dann jetzt nicht mal andersrum!

Aber ich vermute schon, dass es da einen umgekehrten Zusammenhang gibt: Je ungläubiger die Leute, desto mehr stehen sie auf Weihnachtskitsch. Als Christin kann ich Weihnachten auch ganz ohne äußerliche Zeichen begehen. Ich weiß ja, worum es geht. Die anderen aber, die haben nichts anderes als den Schnickschnack. Ohne das gäbe es für sie gar kein Fest.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 10. Dezember 2016 in der Rubrik Meinungen, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.