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Von – 29. Oktober 2017

Beratung und ein guter Kaffee im neuen Café Izi

Wo kann ich einen Sprachkurs machen? Wie kann ich mich für Flüchtlinge engagieren? Wo gibt es in der Nähe buddhistische Klöster? Wie finde ich Kontakt zur syrischen oder koreanischen Community? Im Café Izi in der Innenstadt finden junge Migrantinnen und Migranten mehr Antworten als anderswo.

Viel Andrang und großes Interesse bei der Eröffnung des Café Izi für junge Migrantinnen und Migranten in der Rechneigrabenstraße 10. Foto: Rolf Oeser

Rote Stühle stehen auf einem schönen Holzboden. Ein Panoramafenster eröffnet den Blick auf die Rechneigrabenstraße. Das Café Izi (man spricht es ähnlich wie das englische Wort „easy“) präsentiert sich hell und einladend, und das soll auch so sein. Hier sollen sich Menschen willkommen fühlen, die noch nicht lange in Frankfurt, vielleicht noch nicht lange in Deutschland leben.

Wer neu ist, hat viele Fragen – und meist viele Wege und Telefonate vor sich, um nur die wichtigsten zu klären: Wo finde ich einen Arzt? Wie melde ich meine Kinder in der Schule an? Wo geht es zum Jobcenter? Vor allem letztere Frage kann in der Rechneigrabenstraße schnell beantwortet werden: einfach ein paar Meter geradeaus. Auch sonst gibt es hier auf engstem Raum mehr Infos als anderswo in Frankfurt.

Anlaufstelle des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit

Der Evangelische Verein für Jugendsozialarbeit hat am Donnerstag mit dem Café Izi eine zentrale Anlaufstelle für zugewanderte Jugendliche eröffnet. Dafür werden mit seinem  Jugendmigrationsdienst, einer Info-Stelle für junge Geflüchtete im Rahmen des InteA-Landesprogramms sowie Jugendintegrationskursen Angebote an einem Ort gebündelt. Das ist bislang einmalig in Frankfurt.

Zudem sind verschiedene Kooperationspartner im Café Izi vor Ort. Das Amt für multikulturelle Angelegenheiten (AmkA) bietet im Zentrum eine Anlaufstelle an, das Team Jugendberufshilfe des Jugend- und Sozialamts der Stadt Frankfurt und weitere Organisationen der Jugendhilfe sind mit regelmäßigen Informationszeiten vertreten.

Zur Eröffnungsfeier sind viele gekommen, die sich in Frankfurt mit den Themen Jugend, Bildung und Migration beschäftigen. Eine Gruppe des Musikprojekts „Bridges“ spielt Gitarrenmusik, es gibt Saft und Häppchen.

Ein Ort des ersten Kontakts mit der Stadt

Das Café Izi solle „ein niedrigschwelliger Anlaufpunkt sein“, sagt Pfarrer Jürgen Mattis, der den Fachbereich Beratung, Bildung, Jugend beim Evangelischen Regionalverband leitet. Die Frankfurter Integrationsdezernentin Sylvia Weber sprach von einem „großen Tag“. Das Café mit all seinen Beratungsangeboten solle ein „Ort des ersten Kontakts“ mit der Stadt sein, wünscht sie sich und erntet Applaus.

In der Rechneigabenstraße 10 ist man künftig auf die verschiedensten Fragen vorbereitet: Wo kann ich einen Sprachkurs machen? Wie kann ich mich ehrenamtlich für Flüchtlinge engagieren? Warum dauert die Bearbeitung meines Anerkennungsantrags so lange? Wo gibt es in der Nähe buddhistische Klöster? Wie finde ich Kontakt zur syrischen oder koreanischen Community?

Für einen optimistischen Blick auf Zuwanderung

„Im Café können sich Menschen begegnen, die sich vielleicht sonst nie getroffen hätten“, freute sich der evangelische Stadtdekan Achim Knecht. Angestellte der umliegenden Behörden und Büros könnten zu einem Snack vorbeikommen, Geflüchtete in der Hektik ihrer ersten Wochen und Monate in Frankfurt bei einem guten Kaffee entspannen. „Migration hat die Menschheit vorangebracht“, warb Knecht für einen optimistischen Blick auf das Thema Zuwanderung.

Miriam Walter, Geschäftsführerin des Evangelischen Vereins für Jugendsozialarbeit, zeigte sich überwältigt von der Eröffnung. „Das ist ein ganz ganz besonderer Tag. Wir haben eine Vision wahr gemacht.“

Im Café Izi, Rechneigrabenstraße 10, gibt es Frühstück, Mittagessen und kleine Snacks, dazu Kuchen sowie kalte und warme Getränke. Geöffnet ist das Café montags bis freitags von 10 bis 17 Uhr. Das AmkA berät hier dienstags von 11 bis 13, mittwochs von 13 bis 15 und donnerstags von 14 bis 16 Uhr. Die Jugendberufshilfe ist freitags von 10 bis 14 Uhr präsent.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 29. Oktober 2017 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Anne Lemhöfer interessiert sich als Journalistin und Autorin vor allem für die Themen Kultur, Freizeit und Gesellschaft: www.annelemhoefer.de.