Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

Von – 10. Januar 2015

„Satirische Religionskritik ist erlaubt und notwendig“

Rund tausend Menschen haben am Samstag auf Einladung des Frankfurter Römerbergbündnisses der Opfer der Attentate in Paris gedacht. „Kritik an der Religion, auch polemische Kritik, ist erlaubt“, stellte der evangelische Stadtdekan Achim Knecht in seiner Rede klar.

Kundgebung des Römerbergbündnisses, links Stadtdekan Achim Knecht bei seiner Rede. Foto: Rolf Oeser

Kundgebung des Römerbergbündnisses, links Stadtdekan Achim Knecht bei seiner Rede. Foto: Rolf Oeser

Die Attentate auf die Redaktion des Satiremagazins Charlie Hebdo seien ein Angriff auf die Freiheit und wollten das freie Denken einschüchtern, so Knecht. „Wir beten dafür, dass das nicht gelingt! Wir beten um Mut und Zivilcourage für die Menschen, die jetzt das Werk der Ermordeten fortführen werden.“

Karikaturen und Persiflagen der eigenen Religion müsse man nicht mögen. „Aber dennoch helfen sie. Der Glaube wird durch Humor menschlicher und überzeugender.“ Religionskritik sei auch deshalb notwendig, weil die Freiheit des Denkens dazu herausfordert, „im gesellschaftlichen Diskurs mit Argumenten für den eigenen Glauben zu werben.“

In ihrem Eintreten für die Meinungsfreiheit wüssten sich die Kirchen mit vielen Muslimen einig, denn auch ihrer Überzeugung nach gebe es keinen Zwang in der Religion und sei keine Gewalt gegen Menschen, die Religion kritisieren, gerechtfertigt, betonte Knecht.

Vermutlich würden die Attentate dazu benutzt, Intoleranz und Feindschaft gegen Musliminnen und Muslime zu schüren. Dem würden die Kirchen in Frankfurt entgegentreten. Frankfurt sei eine weltoffene Stadt, in der „jeder nach seiner Facon selig werden darf“. In den letzten Jahren seien hier gute Beziehungen zwischen den verschiedenen Religionen etabliert worden, unter anderem im Rat der Religionen.

Knecht forderte dazu auf, auch in Zukunft für ein friedliches Miteinander aller Menschen einzutreten, egal welcher Herkunft, Kultur oder Religion. „Denn damit zeigen wir: Die brutalen Mörder von Paris haben ihr Ziel nicht erreicht! Und die Scharfmacher in unserem Land werden ihr Ziel auch nicht erreichen!“

Weiterlesen: Die Rede im Wortlaut

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 10. Januar 2015 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+