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Von – 1. Dezember 2000

„Ich fange bei der Krippe an“

Die Glaubensbewegung der Reformation brachte nicht zuletzt für das kirchliche Liedgut neue, wichtige Impulse. Zahlreiche neue Kirchenlieder entstanden, die durch den konsequent genutzten Buchdruck rasch Verbreitung fanden und an Popularität damaligen Volksliedern gleichkamen.

Martin Luther selbst steuerte in Text und Melodie einige bedeutende Kirchenlieder bei, von denen ein Weihnachtslied bis in die heutige Zeit zweifellos das bekannteste ist: Vom Himmel hoch, da komm ich her. Ursprünglich von Luther als Kinderlied auf die Weihnacht Christi auch für seine eigenen Kinder geschaffen, erfreute sich das Lied bald großer Beliebtheit bei Jung und Alt. Im Mittelpunkt der Weihnachtsbotschaft steht für den Reformator das Wunder, dass Gott selbst in Jesus Mensch geworden ist. Luther: Wir fassen keinen anderen Gott als den, der in jenem Menschen ist, der vom Himmel kam. Ich fange bei der Krippe an.

Diesem Gedanken folgt der Text des 15-strophigen Liedes: Während die ersten sechs Strophen die wichtigsten Elemente der Weihnachtsgeschichte zum Inhalt haben das neugeborene Kind, die Jungfrau, die Hirten und die Krippe, da findet ihr das Kind gelegt, das alle Welt erhält und trägt dienen Luther die Strophen 7 bis 12 einer vertiefenden Betrachtung und der Vermittlung zentraler Glaubensüberzeugungen. Von besonderem Interesse ist dabei die zwölfte Strophe, trägt sie doch stark autobiografische Züge:

Das hat also gefallen dir, die Wahrheit anzuzeigen mir, wie aller Welt Macht, Ehr und Gut vor dir nichts gilt, nichts hilft noch tut. In den letzten drei Strophen gibt Luther eine Antwort auf das Weihnachtsgeschehen, eine Antwort, die in Lob und Dank gegenüber Gott mündet.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Dezember 2000 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe .

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Pfarrer Björn Uwe Rahlwes war lange Zeit Mitglied der Redaktion von „Evangelisches Frankfurt“. Danach wurde er Dozent am Religionspädagogischen Studienzentrum in Kronberg.