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Von – 1. Dezember 2001

Idylle mit romantischen Wurzeln

Die Preungesheimer Kreuzgemeinde ist eine der Gemeinden im Dekanat Frankfurt-Nord, die lange ohne Pfarrer auskommen mussten. Seit Oktober kann Pfarrerin Anita Nowak-Neubert, die hier einige Jahre erst als Vikarin, dann als Pfarrerin auf halber Stelle tätig war, nun mit voller Kraft in der Gemeinde arbeiten. In der langen Vakanz hat sich bewährt, dass die Kreuzgemeinde, die einerseits das alte Preungesheim, andererseits den sozialen Brennpunkt Karl-Kirchner-Siedlung umfasst, in der Gemeinde auf eigene Ressourcen zurückgreifen konnte. Immerhin zwei Prädikantinnen und zwei Prädikanten hielten neben Pfarrerin Nowak-Neubert und einer vom Dekanat gestellten Vertretung in dieser Zeit Gottesdienste.

Die Ursprünge der idyllischen Preungesheimer Kreuzkirche reichen bis in die Romanik zurück. Foto: Wendl

Bewährt hat sich auch, dass die Verwaltungsarbeit in der Gemeinde schon seit Jahren nahezu komplett vom Kirchenvorstand verantwortet wird. „Der Kirchen- vorstand hält mir den Rücken frei“, weiß denn auch Anita Nowak-Neubert besonders bei den umfangreichen Baumaßnahmen zu schätzen, die in jüngster Zeit anfielen. So ist zum Beispiel die Renovierung des alten Pfarrhauses abgeschlossen. In der Kirche dagegen wird noch länger gebaut. Denn auf die Renovierung der Kirche, deren Ursprünge bis in die Romanik zurückreichen, folgten zusätzliche Baumaßnahmen, nachdem man hinter der Orgel Wandmalereien aus dem 13. Jahrhundert entdeckt hatte.

Seit zwölf Jahren leitet Christian Gad den Kirchenvorstand, ist Teil eines Leitungsteams, das die Geschäfte der Gemeinde führt. Alle zwei Wochen trifft sich das Team, zu dem die Pfarrerin, der KV-Vorsitzende und die Beauftragten für Finanzen, Bau- und Liegenschaften gehören. Nach einem Dienstgespräch mit den 18 Beschäftigten der Gemeinde wird geklärt, welche Entscheidungen dem Kirchenvorstand vorgelegt werden sollen und was sofort entschieden werden kann. Das macht die Arbeit des Kirchenvorstandes sehr effektiv. „Die umliegenden Gemeinden beneiden uns darum“, sagt Christian Gad.

Die vielseitige Gestaltung der Gottesdienste und ihre enge Verbindung zu anderen Aktivitäten der Gemeinde liegen der Pfarrerin besonders am Herzen. So ist für sie die regelmäßige religionspädagogische Arbeit mit den Kindergartenkindern selbstverständlich. Fest etabliert ist etwa ein Wochenabschlussgottesdienst der 62 Kinder in der Kirche. Damit werde den Kindern ein „gutes Fundament“ mitgegeben, das ihnen die Kirche als einen Ort vermittele, der für sie da ist, sagt Neubert-Nowak.

Die Teestube, die nach jedem Gottesdienst in der Kirche stattfindet, bietet für die Erwachsenen einen solchen Anknüpfungspunkt. „Viele gute Gespräche“ seien da schon zustande gekommen, erzählt die Pfarrerin.

Die diakonische Arbeit, beim Diakonieverein angesiedelt, bildet ebenfalls einen Schwerpunkt der Gemeindearbeit. Der Verein unterstützt die Diakoniestation, zwei dort arbeitende Schwestern sind ehrenamtlich aktiv in der Gemeinde etwa mit einem Bibelkreis.

Die Kreuzgemeinde versteht sich ausdrücklich auch als „Gemeinde im Stadtteil“. Dazu trägt nicht zuletzt die große Zahl der Gebäude bei, deren Räumlichkeiten die Gemeinde für viele Gruppen geöffnet hat. Im Gemeindezentrum in der Karl-Kirchner-Siedlung etwa nutzen eine städtische Drogenberatungsstelle und das „Projekt Soziale Stadt“ kirchliche Räume. Zu den Gästen gehören außerdem eine koreanische und eine tamilische Gemeinde, die Volkshochschule und verschiedene Vereine aus dem Stadtteil.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Dezember 2001 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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