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Von – 1. September 2002

„Wie auf der Insel der Seligen“

In der Nazarethgemeinde in Eckenheim ist vieles anders als in anderen Frankfurter Gemeinden. „Der Stadtteil Eckenheim mit seinem dörflichen Charakter“, so Pfarrerin Christine Streck-Spahlinger, „ist ein überschaubarer Raum, der Geborgenheit vermittelt.“ Eckenheim sei zwar nicht so „hip“ wie andere Stadtteile, aber dafür auch nicht so teuer. „Es ist ein attraktives Wohnquartier für jüngere Leute“, ergänzt ihr Kollege Alexander Brodt. „Die meisten Gemeindemitglieder sind zwischen 30 und 40 Jahre alt.“

Christine Streck-Spahlinger und Alexander Brodt im Kindergarten. Im Gebiet der Nazarethgemeinde in Eckenheim wohnen viele junge Menschen. Das Angebot der Gemeinde richtet sich danach. Foto: Oeser

Während diese Altersgruppe in vielen anderen Gemeinden oft durch den Kirchenaustritt in Erscheinung tritt, gibt es in der Nazarethgemeinde eine regelrechte Nachfrage nach Angeboten. „Diese Menschen kommen nicht unbedingt in den Gottesdienst, aber sie suchen nach Angeboten religiöser Bildung, nach Antworten auf wichtige Lebensfragen“, so Streck-Spahlinger. Entsprechend gut besucht seien der theologische Gesprächskreis und das Frauenfrühstück, das die Pfarrerin zweimal im Jahr anbietet. Ihr Anliegen ist es, die Menschen „theologisch sprachfähig“ zu machen, damit sie christliche Lehren, wie zum Beispiel die von der Dreifaltigkeit Gottes, als mit ihrem Leben verbunden verstehen. Als Beleg für den Erfolg nimmt Alexander Brodt eine Ausgabe der Gemeindezeitung „Evangelisches Eckenheim“ in die Hand und stellt fest: „Immer wieder schreiben Leute aus dem Gesprächskreis und nicht nur wir Pfarrer das Theologische Stichwort.“

Da im Stadtteil viele Familien leben, hat sich die Nazarethgemeinde auch auf diese Zielgruppe spezialisiert. Die Plätze im Kindergarten, der auch behinderte Kinder aufnimmt, seien sehr begehrt, nicht nur wegen des integrativen Konzepts. „Die christliche Prägung ist uns sehr wichtig. Deshalb machen wir für die Kinder Angebote zu biblischen Themen und Geschichten. Mit Spielen, Singen, Tanzen, aber ohne Zwang“, erläutert die Pfarrerin. „Wir feiern auch regelmäßig Familiengottesdienste, den nächsten am 5. September zum Thema Jona und der Walfisch. Da ist es immer proppenvoll.“

Und was wünschen sich die beiden für die Zukunft der Gemeinde? „Eigentlich fühlt man sich hier in Eckenheim wie auf der Insel der Seligen“, sagt Streck-Spahlinger, „aber wünschen würde ich mir, dass die Frische und Lebendigkeit der Arbeit mit den Familien auch auf die restliche Gemeinde ausstrahlt.“ Alexander Brodt, dessen Hobbys Gesang und Schauspiel sind, hat einen ganz anderen Traum: „Ich möchte neben dem Pfarrdienst noch Zeit und Muße haben, künstlerisch zu arbeiten.“ Wie beim Kirchentag 2001 in Frankfurt, als er im Nachtcafé Gedichte von Erich Kästner und Lieder von Friedrich Hollaender vortrug.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. September 2002 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Ralf Bräuer ist Leiter der Redaktion von "Evangelisches Frankfurt".