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Von – 1. April 2004

Noch kommt der Pfarrer in Gummistiefeln

Noch gibt es keine Kirche und kein Gemeindezentrum, noch sind es nur rund 250 Gemeindemitglieder, die in den ersten Neubauten wohnen. Doch im neu entstehenden Stadtteil Riedberg zwischen Kalbach und Heddernheim, wo in ein paar Jahren rund 15000 Menschen leben werden – darunter schätzungsweise 2500 Evangelische – zeigt die Kirche von Anfang an Flagge. Am 1. April wird hier die neue „Evangelische Kirchengemeinde Frankfurt am Main-Riedberg“ gegründet.

Hans-Christoph Engler ist schonmal Pfarrer am Riedberg. Eine Gemeinde muss in dem Neubaugebiet im Frankfurter Norden aber erst noch entstehen. Foto: Oeser

Schon seit Jahresbeginn ist Pfarrer Hans-Christoph Engler mit einer halben Stelle Ansprechpartner für alle seelsorgerlichen Anliegen, geht von Familie zu Familie und stellt sich und die neue Gemeinde vor. Trotz seiner lang­ jährigen Erfahrung als Pfarrer in der Gemeinde, im Krankenhaus und im Gefängnis betritt auch er mit diesem Projekt Neuland. Noch kommt er „als Pfarrer in Gummistiefeln mit Fahrrad oder Kleinwagen mit einer großen Ledertasche, um all die Pläne, Wünsche, Enttäuschungen und Hoffnungen zu verstauen“. Auf die „Suche nach Heimat und Geborgenheit“ der Menschen an ihrem neuen Wohnort will der 54-Jährige reagieren. Er versteht sich als „Vorbote“ für die kirchliche Arbeit vor Ort.

Die Anliegen und Bedürfnisse der Neuzugezogenen könnten von den umliegenden Gemeinden mit ihren alteingesessenen Strukturen nicht angemessen berücksichtigt werden, begründet Pfarrerin Esther Gebhardt, Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, die Neugründung der Gemeinde. Deshalb hatten sich die Frankfurter bei der Landeskirche von Anfang an für die Gründung einer neuen Kirchen­ gemeinde am Riedberg stark gemacht, „eine Herausforderung, die uns gelockt hat“, so Gebhardt. Dabei sind vor allem Familien mit Kindern im Blick. So plant der Regionalverband eine Kindertagesstätte im Stadtteil zu eröffnen. Außerdem soll demnächst noch eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter für die gemeindepädagogische Arbeit eingestellt werden.

Am Riedberg bestehe die Chance, ganz neue Konzepte für die künftige Gemeindearbeit und für ein modernes Gemeindezentrum zu entwickeln, freut sich Gebhardt. Bis es soweit ist, wird allerdings noch einige Zeit vergehen. Erst einmal soll bis zum offiziellen Gründungsfest am 3. Juli ein provisorischer Standort für die Gemeinde gefunden werden. Und bis dahin will Pfarrer Engler engagierte Menschen finden, die helfen, die neue Kirchengemeinde Riedberg lebendig werden zu lassen.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. April 2004 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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