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Von – 1. Juli 2006

Fernsehen für Kinder – wie viel tut gut?

Wie viel Fernsehkonsum können Kinder und Jugendliche vertragen? Welche Sendungen sind für welche Altersgruppe geeignet und welche nicht? Was überfordert Kinder beim Fernsehgu­ cken? Woran merkt man das? Barbara Frohnhöfer, Psychologin und Erziehungsberaterin bei der Evangelischen Familienbildung, hat eine Faustregel: Vorschulkinder sollten nicht mehr als eine halbe Stunde am Tag vor dem Bildschirm verbringen, Grundschulkinder höchstens eine, Jugendliche etwa anderthalb.

Wichtiger als starre Regeln sei aber eine klare Haltung der Eltern: „Man kann das Fernsehen nicht Sonntagsmorgens als Babysitter einsetzen und es dann am Abend verteufeln.“ Je kleiner die Kinder, desto mehr sollte man mit ihnen gemeinsam gucken: Körperkontakt vermittelt Geborgenheit. Vorschulkinder können das Gesehene vor dem Ins-Bett-Gehen noch einmal nachspielen – das sei ihre Form der Verarbeitung. Nägelkauen, rote Ohren, Aufgeregtheit oder schlechter Schlaf seien deutliche Zeichen der Überforderung.

Aber auch Schulkinder könnten oft noch nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden, betont Frohnhöfer. Eltern sollten deshalb nachfragen, was den Kindern in Erinnerung geblieben ist, und ihnen dabei helfen, das einzuordnen. „Insgesamt“, rät die Psychologin, „kommt es darauf an, das Fernsehen nicht zu verteufeln, sondern Gelassenheit im Umgang damit zu entwickeln. Jedes Kind hat mal eine Phase, in der es intensiv Fernsehen guckt, Computer spielt oder vielleicht auch stundenlang liest. Das ist ganz normal. Gefährlich wird es erst, wenn die Kleinen sich kaum noch bewegen und permanent Hobbys, Freunde und Familie vernachlässigen.“

Wichtig ist natürlich auch die Auswahl des Fernsehprogramms. Die „Sendung mit der Maus“ zum Beispiel werde auch deshalb von Experten empfohlen, weil sie das richtige Maß zwischen Anspannung und Entspannung hält, so Fronhöfer. Einzelne Sendungen bewertet die Online-Zeitschrift „Flimmo“, die von der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien herausgegeben wird und eine gute Orientierungshilfe darstellt: www.flimmo.de.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Juli 2006 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".