Mit einer Gedenkfeier und einem Gespräch zwischen der Historikerin Ruth Lapide und Zeitzeugen erinnert die „Initiative 9. November“ am Sonntag, 9. September, an die ehemals größte Synagoge Frankfurts, die vor 100 Jahren eröffnet wurde. Die Feier findet an der Friedberger Anlage statt. Dort stand dieses imposante Gebäude – eine der schönsten und größten Sakralbauten Deutschlands – bis zur Zerstörung durch die Nationalsozialisten.
Über 1600 Sitzplätze verfügte die Synagoge, die im Jahr 1907 von der orthodoxen Israelitisch en Religionsgesellschaft errichtet wurde. Diese Gemeinde hatte sich im 19. Jahrhundert von der eher liberalen Frankfurter jüdischen Gemeinde getrennt. Das Ostend war damals ein Viertel, in dem viele jüdische Familien lebten. Die Frankfurter orthodoxe Gemeinde war konservativ ausgerichtet und kombinierte eine strenge Einhaltung religiöser Traditionen mit weltlicher Bildung und einem Bekenntnis zur deutschen Nation.
In der Pogromnacht am 9. November 1938 wurde die Synagoge, ebenso wie viele andere Synagogen und jüdischen Bethäuser in Deutschland, niedergebrannt.
1942 errichteten die Nazis dort einen fünf Stockwerke hohen Luftschutzbunker, der heute noch dort steht und inzwischen ein kleines Museum zur Erinnerung an die jüdische Geschichte des Ostends beherbergt.
p(autor). Antje Schrupp