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1. März 2008

Ein eng geschnürtes Korsett von Zwängen

Dieses Theaterstück kann selbst Stammtischpublikum ins Grübeln versetzen. Denn es macht klar: Bei verletztem Ehrgefühl gibt es keine einfachen Antworten. Regisseur Alexander Brill hat das in der Jugendkulturkirche Sankt Peter auf die Bühne gebracht: Cem und Sinan, gut integrierte türkische Jungs, machen sich zusammen mit zwei Mädchen einen schönen Tag. Abends wird die eine tot aufgefunden, die andere überlebt schwer verletzt. Die Täter sind schnell gefasst, doch was sich genau ereignete, liegt im Dunklen.

!(kasten)2008/03/seite09_oben.jpg(Bringen die komplizierte Angelegenheit des männlichen „Ehrgefühls“ höchst anschaulich auf die Bühne: Hadi Khanjanpour als Sinan – links – und Arasch Farugie als Cem in dem Stück „Ehrensache“ von Alexander Brill. | Foto: Rolf Oeser)!

Brill gibt Einblick in unterschiedliche Versionen des Geschehens. Dabei wird nichts beschönigt und nichts entschuldigt. Und doch beginnt man zu ahnen, wie eng geschnürt das Korsett der Zwänge ist. Dass die Aufführung tiefe Kratzer in vermeintlichen Gewissheiten hinterlässt, liegt nicht zuletzt an der Authentizität und Bühnenpräsenz der jungen Laiendarsteller.

„Ehrensache“ wird am Mittwoch, 19. März, um 19.30 Uhr noch einmal in Sankt Peter, Stephanstraße 6, gezeigt. Am Montag, 21. April, ist das Stück dann im Schauspiel Frankfurt (Kleines Haus) zu sehen.

p(autor). Doris Stickler

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. März 2008 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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