Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

1. Mai 2009

Kreativität trifft Klarheit

p(einleitung). Elke Mathesius macht den „Bethlehemboten“ – und viel mehr

!(rechts)2009/05/seite02_oben.jpg(Foto: Ilona Surrey)!

Wenn Elke Mathesius von ihrem Leben erzählt, weiß man gleich, wie sie arbeitet: organisiert, klar, auf den Punkt. Das ist das Erste, was an der früheren Gemeindesekretärin beeindruckt. Ihre Kreativität ist das Zweite. Von beidem profitiert die Ginnheimer Bethlehemgemeinde nun schon seit Jahrzehnten, auch jetzt noch, obwohl Elke Mathesius längst im Ruhestand ist.

1940 in Ginnheim geboren, dort aufgewachsen und im Stadtteil verwurzelt, war Elke Mathesius nicht nur über zwei Jahrzehnte lang, von 1978 bis 2001, Gemeindesekretärin. Sie organisierte auch 17 Jahre lang den Kindergottesdienst und gründete eine Bubenjungschar. Seit 1997 ist sie außerdem Prädikantin (das heißt, sie predigt in Gottesdiensten), seit 2003 arbeitet sie im Kirchenvorstand mit und ist dort Vorsitzende im Ausschuss für Theologie und Gottesdienstpraxis.

Vor allem aber macht sie die Gemeindezeitung, den „Bethlehemboten“. Oder besser: Elke Mathesius ist, wie viele sagen, der Bethlehembote. Acht Ausgaben im Jahr plant, koordiniert und gestaltet sie und prägt die Zeitung mit ihrem Stil, seit 2004 als verantwortliche Redakteurin.

Ein ganz schöner Wandel: In ihrer Anfangszeit als Sekretärin, so erzählt Mathesius, habe sie die Artikel vom Pfarrer noch in die Schreibmaschine diktiert bekommen. Heute legt sie den Schwerpunkt auf Informationen. Und die sind klar, einladend, ohne Schnörkel – eben ein bisschen wie sie selbst. So genannte „Nachrufe“, ellenlange Beschreibungen längst vergangener Veranstaltungen und Gemeindefeste, sind ihr ein Gräuel. Hat sie eine Idee für die nächste Ausgabe, wird das sofort notiert. Die frühzeitige Jahresplanung ist ein „Muss“, und Redaktionsschluss, das wissen inzwischen alle, heißt bei ihr auch tatsächlich: Nichts geht mehr.

Die Liebe zur Struktur habe sie von ihrem Vater geerbt, erzählt Elke Mathesius, und fügt lachend hinzu: „Mein Mann sagt oft: Du planst mal wieder bis ins nächste Jahrhundert.“ Das digitale Zeitalter hat sie schon lange eingeführt. Sie layoutet nicht nur den Bethlehemboten selbst, sie gestaltet auch die Homepage der Gemeinde. Überhaupt surft sie gerne im Internet, fotografiert viel und erstellt gerade eine Familienchronik als Diashow auf DVD.

Und sie schreibt gerne Geschichten oder erzählt sie – meistens erst einmal ihren fünf Enkelkindern, dann auch den Kindern im Gottesdienst oder bei Gemeindefesten. Einige davon, zum Teil Kindheitserinnerungen, hat sie aufgeschrieben und bebildert. Zu manchen nähte sie große Sprechpuppen, die schnell das Vertrauen der Kinder gewannen.

Elke Mathesius hat auch zwei Kindersingspiele verfasst: „Der Zöllner Zachäus“ und „Barti­mäus“. Gerhard Radgen, der in den 1990er Jahren Gemeindepädagoge in Ginnheim war, komponierte die Musik, sie schrieb die Texte dazu. Uraufgeführt wurde der „Zachäus“ 1996 in einem Familiengottesdienst der Bethlehemgemeinde, der „Bartimäus“ beim Stadtkirchentag 1997 in Bad Vilbel.

Kürzer treten? Daran denkt die 68-Jährige noch nicht. Zurzeit stöbert sie in der Gemeindechronik und veröffentlicht Auszüge daraus im Bethlehemboten. Und natürlich kandidiert sie am 21. Juni wieder für den Kirchenvorstand. Nicht nur, um für „ihren Boten“ immer auf dem neuesten Stand zu sein, was die Entwicklungen in der Gemeinde betrifft: „Es ist eine spannende Sache, mit vorne dran zu sein.“

p(autor). Carla Diehl

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Mai 2009 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+