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Aktuell

1. September 2009

Bibel lesen – aber welche?

Wer sich auf Internetseiten wie zum Beispiel „“taufspruch.de“:http://www.taufspruch.de“ oder „“trauspruch.de“:http://www.trauspruch.de“ nach passenden Bibelversen umschaut, bekommt es in der Regel mit der Lutherübersetzung von 1984 zu tun, mitunter auch mit der „Gute-Nachricht-Bibel“. Wer den einen oder anderen Text im Zusammenhang lesen oder sich gar ein eigenes Bild von der Heiligen Schrift verschaffen möchte, kommt kaum an der Überlegung vorbei, welche Übersetzung für ihn die „richtige“ ist. Denn deutsche Bibelübersetzungen gibt es reichlich.

In vielen Bücherregalen wird noch die Lutherübersetzung von 1912 herumstehen – hier zeigt sich aber die Welt der Bibel so weit entfernt von der Moderne wie die Sprache: nicht zu empfehlen!

Eine aktuelle Übersetzung ist besser, denn eine gute Bibelübersetzung über–setzt im wahrsten Sinne des Wortes den alten hebräischen beziehungsweise griechischen Originaltext so, dass er das damals Gemeinte heutigen Augen und Ohren verständlich macht. Das ist schwer, denn Sprache lebt, Wortbedeutungen verschieben sich, und dasselbe Wort kann bei unterschiedlichen Menschen unterschiedliche Gedanken wecken. Davon abgesehen ist uns die Lebenswelt eines Abraham, eines Jesaja oder eines Jesus alles andere als vertraut.

Die Gute-Nachricht-Bibel sucht dieses Problem zu lösen, indem sie leicht verständlich schreibt. Dies geschieht aber um den Preis, dass die Bedeutungsweite des Ursprungstextes interpretierend eingeschränkt wird. Wer mehr Zeit mitbringt und keinen Lese-Marathon vorhat, ist mit einer der wissenschaftlichen Übersetzungen besser bedient, etwa der klassischen Luther-Übersetzung von 1984 oder auch der Einheitsübersetzung von 1980.

Ein Blick lohnt auf alle Fälle auch auf die neuesten Übersetzungen, die Bibel in gerechter Sprache (2006) und die Neue Zürcher Bibel (2007). Hier wird jeweils Wert darauf gelegt, dass man sich aktiv mit dem Text auseinandersetzt. So kommt man zwar langsam voran, hat aber mehr davon. Wer beim Selberlesen Verstehenshilfen möchte, ist gut beraten mit der Stuttgarter Erklärungsbibel, die dem Luthertext von 1984 folgt.

Im Oktober erscheint zudem das Neue Testament aus der „Neuen Genfer Übersetzung“ in einer zeitgemäßen Sprache; man kann es unter „www.bibelserver.de“:http://www.bibelserver.de bereits jetzt nachlesen.

p(autor). Wilfried Steller

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. September 2009 in der Rubrik Gott & Glauben, erschienen in der Ausgabe .

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