Hinweis

Diese Website wurde am 28. November 2017 archiviert. Neues Online-Angebot: Evangelische Kirche in Frankfurt.

Aktuell

Von – 1. September 2009

Diakonissen bauten Begegnungszentrum

Schwesterngemeinschaft mit neuem Konzept im Holzhausenviertel

Die Frankfurter Diakonissen haben auf ihrem Gelände im Holzhausenviertel für 20 Millionen Euro ein „Diakonisches Begegnungszentrum“ gebaut. Es soll nach Auskunft von Oberin Heidi Steinmetz zu einer „Begegnungsstätte für Menschen aller Altersstufen, von Krabbelkindern über junge Familien bis zu Senioren“ werden. Die Baumaßnahmen seien das Ergebnis einer konzeptionellen Umorientierung des Frankfurter Diakonissenhauses, das bereits seit 1870 Träger diakonischer und sozialer Arbeit ist. „Wir haben uns für die Öffnung und Mitgestaltung des urbanen Lebensraums entschieden.“

Soll zu einer Begegnungsstätte der Generationen im Stadtteil werden: Das neue Zentrum der Frankfurter Diakonissen im Holzhausenviertel. Foto: Doris Stickler

Dafür nahmen die fünfzig Schwestern gewaltige Umwälzungen in Kauf. Ein Teil ihres weit­läufigen Geländes zwischen Holzhausen- und Cronstettenstraße wurde verkauft, im Gegenzug entstand ein Altenpflegeheim für 99 Personen. Außerdem wurde die denkmalgeschützte Villa saniert und durch einen Anbau auf rund 5000 Quadratmeter Fläche erweitert. Hier befindet sich jetzt das so genannte „Mutterhaus“ mit den Appartements der Diakonissen, außerdem sind hier Räume für Verwaltung und Technik, eine Hostienbäckerei und mehrere Gästezimmer untergebracht. Auch ein ambulanter Pflegedienst gehört dazu. Herzstück des Zentrums ist ein Festsaal mit lichtdurchflutetem Foyer, in dem bald ein von Ehrenamtlichen betriebenes Café eröffnen soll.

Verwirklicht werden soll mit diesem Konzept nach Auskunft von Oberin Steinmetz eine „Hausgemeinschaft als Wohn- und Pflegemodell“. In dem dreistöckigen Gebäude, das den Standards moderner Pflege entspricht, sorgen neun solcher Hausgemeinschaften für familienähnliche Strukturen. Den alten Menschen, die hier leben, gewähren sie ein vertrautes Umfeld und ein Stück Alltagsnormalität, zumal sich in den barrierefreien und farblich akzentuierten Räumen Wohnen und Pflege miteinander verzahnen.

Pfarrer Michael Frase, der Leiter des Diakonischen Werks für Frankfurt, betonte, das Bauprojekt habe der „Tradition des Diakonissenhauses neue Ausdruckskraft verliehen“. Imponiert habe ihm vor allem das „enorme Engagement“, mit dem unter den Stichworten „Verkleinerung und Konzentration, Modernisierung und Qualitätssicherung eine Vision verwirklicht“ worden sei.

Das geschah freilich nicht ganz ohne Schmerzen. Geschlossen wurde nach 116 Jahren die traditionsreiche Erzieherinnenschule des Diakonissenhauses. Oberin Heidi Steinmetz will jedoch unter die Schließung, die angesichts des bereits damals absehbaren Erzieherinnenmangels nicht unumstritten war, „langsam einen Schlussstrich ziehen“.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. September 2009 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

Artikel teilen: E-Mail Facebook Twitter Google+