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Aktuell

1. Februar 2010

Es ist nie zu spät fürs Internet

Das Internet hat für ältere Menschen inzwischen viel zu bieten: Nützliche Informationen etwa oder die Möglichkeit, in Ruhe einzukaufen und Produkte zu vergleichen, auch wenn man nicht mehr so gut zu Fuß ist. Per E-Mail oder über soziale Netzwerke kann man mit Enkeln, Kindern und Bekannten auch zwischen Besuchen in Kontakt bleiben. In thematischen Foren findet man Gleichgesinnte und kann sich austauschen oder Kontakte knüpfen. Auch Computerspiele können mehr sein als unterhaltsam – sie trainieren das Gedächtnis oder halten sogar, mit entsprechenden Konsolen, körperlich fit.

Stefan Heng vom Kirchenvorstand der Thomasgemeinde in Heddernheim findet, dass viel Potenzial brachliegt, weil bislang die meisten älteren Menschen nur selten oder gar nicht den Computer einschalten. In seinem Beruf als Volkswirt bei der Deutschen Bank erforscht er „neue Trendfelder“ und hat sich speziell mit der Entwicklung neuer Informationstechnologien beschäftigt. „Wenn man sich heute als älterer Mensch entscheidet, nicht im Internet zu sein, koppelt man sich vom Dialog mit anderen Generationen ab“, so seine Einschätzung.

Von den über 65-Jährigen nutzen nach Auskunft des Statistischen Bundesamtes 61 Prozent der Männer und sogar 83 Prozent der Frauen das Internet noch nicht. Demgegenüber sind von den unter 45-Jährigen heutzutage praktisch alle online. „Wenn ältere Menschen sich den Kommunikationsformen der Jüngeren verweigern, laufen sie Gefahr, den Kontakt zu verlieren“, befürchtet Heng. „Sie bekommen dann nicht mit, was ihre Kinder und Enkel machen, und können bei vielen Themen einfach nicht mitreden.“

Hinzu kommt, dass ihnen Möglichkeiten entgehen, Unterstützung zu bekommen. Auch im Hinblick auf Pflegeleistungen und medizinische Versorgung werde das Internet an Bedeutung gewinnen. Zudem passten immer mehr Anbieter ihre Seiten speziell an die Bedürfnisse älterer Menschen an, etwa bei Sehbeschwerden.

Barbara Hedtmann, die in Frankfurt die Seniorenarbeit der evangelischen Kirche koordiniert, betont, dass man auch mit 75 plus noch den Einstieg ins Internet schaffen kann. Diese Erfahrung mache sie bei ihren Computerkurse für Ältere (Kontakt: Telefon 069 921056678).

Natürlich braucht man zunächst einmal Hilfe. Am besten fragt man einen jungen Menschen aus der Familie oder aus der Nachbarschaft. Die freuen sich nämlich oft, wenn sich jemand für ihre Kenntnisse interessiert, und können auch beim Computerkauf beraten und in die ersten Nutzungsschritte einweisen.

p(autor). Antje Schrupp

Artikelinformationen

Beitrag veröffentlicht am 1. Februar 2010 in der Rubrik Lebenslagen, erschienen in der Ausgabe .

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