„Ausgerechnet Deutschland“ heißt eine Ausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt über die Einwanderung jüdischer Menschen aus der Sowjetunion und ihren Nachfolgestaaten. Konzipiert hat sie Dimitrij Belkin, selber ein Auswanderer der ersten Stunde, heute wissenschaftlicher Mitarbeiter des Fritz-Bauer-Institutes.
1980 begann der Exodus, der 200?000 sowjetische Jüdinnen und Juden nach Deutschland brachte. Über die politischen Ausgangsbedingungen gibt der erste Raum Auskunft. „Untergang eines Weltreiches“ steht in schwarzer Schrift auf dem Fußboden, „Freiheit und Verwirrung“ und „Furcht vor Pogromen“. Wandtafeln liefern den historischen Hintergrund, in Schaukästen liegen Dokumente, Filmaufnahmen liefern lebendiges Anschauungsmaterial. Zum Beispiel jenes Zitat von Heinz Galinski, der damals Vorsitzender des Zentralrates der Juden in Deutschland war, und der allen Vorbehalten zum Trotz entschied: „Wenn sie kommen, haben wir uns ihrer anzunehmen“.
Wie ein roter Faden zieht sich durch die Ausstellung der Befund: Die Einwanderinnen und Einwanderer waren selbstbewusst und hatten klare Ziele. Sie veränderten ihr Leben und das der jüdischen Gemeinden in Deutschland. Die Ausstellung, die noch bis zum 25. Juli zu sehen ist, wird von Diskussionen, Vorträgen und Führungen begleitet.