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Aktuell

Von – 1. Mai 2010

Nicht nur der Oma helfen

Mit einem witzigen Filmchen wirbt die evangelische Kirche für ehrenamtliches Engagement in diakonischen Einrichtungen. Angesprochen werden sollen damit auch jüngere und berufstätige Menschen.

Frankfurt, Hauptwache. Als Oma Maria über den Zebrastreifen geht, kippt ihr Einkaufs-Trolley um. Obst purzelt heraus. Viele Leute halten an, bücken sich, helfen beim Aufsammeln. Oma Maria bedankt sich und verteilt Karten: „Genau Sie haben wir gesucht – Diakonisches Werk Frankfurt“.

Lustige ältere Damen bitten um Hilfe – ironisch und gleichzeitig ernst gemeint werben Oma Klara und Oma Maria in einem Videoclip für ehrenamtliches Engagement in sozialen Einrichtungen. Im Internet kann man mehr über sie erfahren. Foto: dw

Die 82-Jährige ist eine von drei alten Damen, die im Rahmen der Aktion „Help the Oma“ mit versteckter Kamera in Alltagssituationen gefilmt wurden, um für ehrenamtliches Engagement zu werben. Die Idee zu dem Spot wurde von der Werbeagentur Saatchi und Saatchi in Zusammenarbeit mit dem Diakonischen Werk für Frankfurt entwickelt, auf dessen Webseite die Filmchen und weitere Informationen seit Februar zu sehen sind.

Mit Erfolg: Bis dato haben sich 45 Menschen gemeldet, um sich in einer der diakonischen Einrichtungen in Frankfurt zu engagieren: bei der Bahnhofsmission, beim kirchlichen Sozialdienst am Flughafen, bei der Notfall- oder Telefonseelsorge, bei der Nachbarschaftshilfe Rödelheim-West, im Evangelischen Hospiz oder bei der Seniorenhilfe. Einige stellen sich für einmalige Aktionen oder Projektarbeit zur Verfügung, manche sind sogar bereit, eine Aus- oder Weiterbildung zu machen, um dann regelmäßig mitzuarbeiten. Jede Hilfe ist willkommen. Anfragen, wo man sich ehrenamtlich engagieren kann, kamen auch aus anderen Städten, sogar aus dem Ausland.

Mit der Internet-Aktion will die Frankfurter Diakonie vor allem eine jüngere Zielgruppe ansprechen. „Ich glaube, dass wir in Zukunft noch viel zielgruppengenauer arbeiten müssen“, sagt Öffentlichkeitsreferent Jörn Dietze. „Etwa den Bankmananger ansprechen, der in seinem Bereich hohe Kompetenz, aber wenig Zeit hat, oder die junge Mutter, die manchmal helfen kann, wenn ihre Kinder im Kindergarten sind.“

Dietze unterstreicht, dass ehrenamtliches Engagement nichts mit Selbstaufgabe zu tun hat: „Im Gegenteil. Man gibt nichts auf, sondern bringt etwas ein und bekommt etwas dafür: Teamarbeit, neue Kontakte, Entdeckung von Potenzialen, die man bisher noch nicht kannte oder ausleben konnte, Sinnstiftung.“

Aber mit „Help the Oma“ will die evangelische Kirche das Thema Engagement auch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken. „Zu einer Gesellschaft, die gelingen soll, gehören Solidarität und Engagement“, erklärt Dietze. Tatsächlich war das Presse-Echo auf die Aktion enorm. Der Videoclip kann im Internet unter www.help-the-oma.de angesehen werden.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Mai 2010 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".