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Aktuell

Von – 1. Juli 2010

Gesucht: Alleinstellungsmerkmal

Der Evangelische Regionalverband Frankfurt, der Zusammenschluss der Frankfurter Gemeinden und Dekanate, überarbeitet zurzeit sein vor zehn Jahren entstandenes Leitbild. Dabei geht es an erster Stelle um die besonderen Stärken und Eigenheiten der evangelischen Kirche in der Stadtgesellschaft.

Das Facettenkreuz der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau symbolisiert auch die Vielfältigkeit kirchlicher Arbeit. Hier präsentiert vom Kommunikationsbeauftragten der EKHN, Pfarrer Wolfgang Weinrich. Auch Ihre Meinung zur evangelischen Kirche in Frankfurt ist gefragt. Was ist ihr Profil? Schreiben Sie an: kommunikation@ervffm.de. Foto: epd Bild

„Das Unternehmensleitbild ist der sichtbar gemachte Unternehmensgeist, sozusagen die geistige Signatur der Organisation. Es ist vom ersten Tag an da, auch wenn es nirgends geschrieben steht, es ist die gelebte Philosophie der Menschen, die das Unternehmen repräsentieren.“ So jedenfalls sieht es die Unternehmensberaterin Brigitte Wolter. Die Kultur eines Unternehmens zeige sich eben in der Art und Weise, wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander umgehen und kommunizieren, wie sie im Team zusammen arbeiten, wie sie gemeinsam Herausforderungen bewältigen. Auch darin, wie sie sich nach außen verhalten, zum Beispiel im Umgang mit Kunden und Geschäftspartnern, wie sie über das Unternehmen sprechen und welche Geschichten sie darüber in ihrem privaten Umfeld erzählen. Diese Kultur sei Ausdruck des praktizierten Führungsstils und in allen unternehmerischen Entscheidungen und auf allen Ebenen des unternehmerischen Handelns sichtbar.

Man könnte denken, dass diese Fragen für eine Kirche gelöst sind. Schließlich gibt es hier sogar ein – wenn auch sehr altes – Regelwerk: die Bibel. Und doch ist Kirche nicht nur Verwalterin der Lehre, sondern auch ein Unternehmen mit sehr weltlichen Anforderungen, Konflikten und Widersprüchen. Auch darum ist es wichtig, ein Leitbild zu haben und ständig weiterzuentwickeln. Die gerade wiedergewählte Vorsitzende des Vorstandes, Esther Gebhardt, hat einen solchen Prozess angestoßen.

Alle sind eingeladen mitzumachen, gleich wie nah oder fern sie der Kirche stehen. Dabei hat es schon die erste Frage in sich: „Was schätzen Sie an der evangelischen Kirche in Frankfurt am meisten im Vergleich zu anderen Institutionen und Verbänden in der Stadt?“ Ist die Kirche nur ein Verein, eine Organisation, die Gutes tut? Oder gibt es einen grund­sätzlichen Unterschied zwischen der evangelischen Kirche, dem Roten Kreuz oder Amnesty international? Die Frage ist: Gibt es so etwas wie ein Alleinstellungsmerkmal der evangelischen Kirche? Das gilt es jetzt herauszufinden.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Juli 2010 in der Rubrik Ethik, erschienen in der Ausgabe .

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Kurt-Helmuth Eimuth ist Mitglied in der Redaktion von "Evangelisches Frankfurt". Mehr über den Publizisten und Erziehungswissenschaftler ist auf www.eimuth.de zu erfahren.

Kommentare zu diesem Artikel

  • Hermann-L. Trautmann schrieb am 1. August 2010

    Zuerst hatte ich die Absicht einen langen Brief zu schreiben zum Thema: Alleinstellung und Leitbild der Evang.Kirche.
    Doch jetzt fällt es mir recht einfach alles in Kürze zu sagen. Evang. Kirche hat einen Weg gefunden um Kirche wieder erlebbar zu machen. Sie hat einen modernen Weg zu den Menschen gefunden und sie zeigt, dass sie sich in allen Lebensbereichen auskennt und hilfreich sein kann und will.
    Was Kirche aber noch mehr kann, was sie aber für die Zukunft verstärken sollte: sich einmischen. Sich Auseinandersetzen mit den vielen Weltreligionen. Diesen die Hand reichen zum stärkeren Miteinander. Um diese unsere Welt menschlicher und liebenswerter zu machen.
    Auch im sozialen Bereich braucht es starke Kirche um die Bedingungen für viele z.T. sozial schwache Menschen zu Verbessern. Kirche muss sich auch politisch stärker Einmischen um unsere Gesellschaft mit zu Gestalten. Kirche muss in Zukunft mehr bieten als nur Verkündigung.