Für eine Wiederbelebung des Gedankens der Solidarität warb der SPD-Politiker Erhard Eppler bei einer Veranstaltung der Kirchen und des Forums „Kirche und Politik“ der hessischen SPD im September im Haus am Dom. Die Epoche der „Überschätzung des Marktes“ gehe zu Ende, so der 83-Jährige, der viele politische Ämter innehatte und auch zweimal Präsident des Deutschen Evangelischen Kirchentages war.
Spätestens seit der Finanzkrise sei deutlich geworden, dass das Konzept der „Marktradikalen“ nicht funktioniere, so Eppler. Hier sei „aus einer Ideologie eine Wissenschaft“ gemacht worden. Es sei falsch, wenn staatliche Aufgaben wie öffentliche Sicherheit oder Bildung dem Markt überlassen würden. Freiheit und Solidarität seien keine Gegensätze, vielmehr sei Freiheit nur in einer solidarischen Gesellschaft möglich, in der Menschen sich aufeinander verlassen können und füreinander einstehen.
Der hessische Landesvorsitzende Thorsten Schäfer-Gümbel betonte, Solidarität könne nicht „per Gesetz verordnet“ werden. Es sei notwendig, Menschen zu finden, die das im täglichen Leben auch umsetzen.