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Von – 17. März 2011

Verantwortung für das Klima

EKHN-Stiftung organisierte Symposium an der Frankfurter Uni

Taxis statt Privat-PKWs, Städte radfreundlicher machen, öffentliche Verkehrsmittel subventionieren: Zwanzig Jugendliche sitzen im Gartenhaus des Hauses der Jugend in Sachsenhausen und machen ein erstes Brainstorming zur Zukunft der Mobilität. Unterstützt von Experten und Expertinnen erarbeiten sie fünf Thesen und fünf Zukunftsfragen für ein Ausstellungs-Poster.

Zu dem zweitägigen Schülerseminar sowie einem Universitäts-Symposium zum Thema „Energie, Klima, Verantwortung“ hat die EKHN-Stiftung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau über zweihundert Oberstufenschüler und -schülerinnen aus rund fünfzig Schulen in Hessen und Rheinland-Pfalz nach Frankfurt eingeladen.

Rund 900 Interessierte nahmen in der Frankfurter Uni am Symposium der EKHN-Stiftung zum Klimawandel teil. Foto: oea

In zehn Workshops zu Klimaproblem, Energiefrage und ethischer Verantwortung löchern sie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit ihren Fragen, erarbeiten neue Fakten, korrigieren die eigenen Ansichten und lernen wissenschaftliches Denken kennen. Die Stimmung unter den Jugendlichen ist gut. „Endlich treffe ich Leute, die sich für dasselbe interessieren wie ich“, ist oft zu hören. „An meiner Schule kann ich über so etwas ja kaum reden.“

Am Vorabend hatten sie bereits einen Vortrag über Klima, Verantwortung und Gerechtigkeit von Kirchenpräsident Volker Jung gehört. Jung ist ebenso wie die Präsidenten der Universitäten Frankfurt und Mainz und Oberbürgermeisterin Petra Roth Schirmherr der Veranstaltung. „Mit unserem ersten naturwissenschaftlichen Symposium möchten wir Schülern helfen, Risiken und Ängste jenseits der Schlagworte in den Medien einzuschätzen und sich mit ethischen Fragen auseinanderzusetzen“, erklärt Friederike von Bünau, die Geschäftsführerin der EKHN-Stiftung.

Höhepunkt ist das Symposium am Samstag im Hörsaal 1 der Goethe-Universität: 900 Schüler, Studentinnen, Universitätsfachleute und interessierte Bürgerinnen nehmen daran teil und stellen den sechs geladenen Experten und Expertinnen Fragen. Zwei Metereologen erläutern die wissenschaftlichen Bedingungen des Klimas in Vergangenheit und Zukunft, ein Physiker begründet, warum Kernenergie seiner Ansicht nach derzeit unerlässlich ist – weil die Kohlekraftwerke noch so viel CO2 ausstoßen und den Treibhauseffekt verstärken. Eine Wirtschaftswissenschaftlerin spricht über die Auswirkungen des knapper und teurer werdenden Erdöls, und eine Theologin erklärt, warum auch die Kirche sich mit diesem Thema beschäftigen sollte.

Das eigentliche Problem, so bringt es der Astrophysiker Harald Lesch auf den Punkt, sei ein Wirtschaftssystem, das nur darauf abzielt, Geld zu vermehren, und dem „die Folgen des Klimawandels herzlich egal sind“. Nach Studien der Glücksforschung bringe aber, wenn die Grundbedürfnisse befriedigt sind, nicht mehr Geld größere Lebenszufriedenheit für die Menschen, sondern Beziehungen, Arbeit, Gesundheit, Freiheiten, Religion und sozialer Friede.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 17. März 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".