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Von – 1. Juni 2011

Religion ist im Netz längst ein Thema

Internetbegeisterte trafen sich in Bornheim zum „Barcamp Kirche 2.0“

Rund achtzig Kirchenleute aus ganz Deutschland, der Schweiz und Österreich veranstalteten in Frankfurt ein „Barcamp“. Foto: Rolf Oeser

Rund 80 Pfarrerinnen und Kirchenvertreter aus ganz Deutschland, aus Österreich und der Schweiz trafen sich im Mai zu einem „Barcamp Kirche 2.0“ in Frankfurt. Im Gemeindehaus Bornheim diskutierten sie ein Wochenende lang auf Einladung von „evangelisch.de“, um sich über ihre Erfahrungen mit dem Web 2.0, also Blogs und sozialen Netzwerken wie Facebook und Twitter, auszutauschen. Auch die Internetbeauftragten der Landeskirchen trafen sich in Frankfurt.

Dass „Kirche im Internet“ eine Bewegung „von unten nach oben“ ist – diese Erfahrung macht Andrea Mayer-Edoloeyi, die die Internetaktivitäten der Diözese Linz betreut. Viel wichtiger als die „offiziellen“ Kirchenseiten von Institutionen sei im Web 2.0 das, was die Menschen selber dort schreiben, teilen und weiter verbreiten. Als Strategie empfahl sie den Verantwortlichen, engagierten Ehrenamtlichen dabei viel Freiraum zu lassen, transparent zu kommunizieren und sich auf wirklichen Dialog einzulassen.

„Die Frage ist nicht, ob die Kirche im Netz aktiv werden soll. So oder so ist sie dort längst ein Thema“, sagte Mayer-Edoloeyi. Täglich würden Menschen ihre Erfahrungen und Meinungen über Religion mit anderen teilen und diskutieren. Eine andere Frage war, ob und wie sich Spiritualität auch „online“ leben lässt. Erste Erfahrungen gibt es mit so genannten Chat-Andachten. Wer einmal eine Online-Andacht miterleben möchte: Unter www.evangelisch.de soll es das jetzt jeden Donnerstag um 21.30 Uhr geben.

Ein neues Experiment namens „Twittergottesdienst“ starteten Teilnehmer des Barcamps gleich selbst. Ihren Gottesdienst vom Sonntagmorgen begleiteten sie mit so genannten „Tweets“, also Kurznachrichten, die Menschen überall an ihrem Computer oder auf dem Handy lesen können. Aber nicht nur das, aus der Ferne konnte man auch selbst antworten und so zum Geschehen aktiv beitragen. Alle mit der Markierung #twittgo versehenen Nachrichten wurden per Beamer direkt für alle sichtbar in den Gottesdienstraum übertragen.

Einig waren sich alle Beteiligten, dass das Internet kein Ersatz für das Zusammenkommen von Gemeinden an realen Orten sein kann. Als Ergänzung sei es aber überaus sinnvoll und wünschenswert. Links zu weiteren Berichten gibt es bei www.facebook.de/evangelischesfrankfurt unter „Diskussionen“.

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Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 1. Juni 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Dr. Antje Schrupp ist geschäftsführende Redakteurin von Evangelisches Frankfurt. Die Journalistin und Politikwissenschaftlerin bloggt auch unter www.antjeschrupp.com.