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Von – 1. Juni 2011

Zeilsheim und Friedenau-Taunusblick vereint

Auffällige Architektur in strahlendem Weiß: Im Mai wurde das neue Gemeindezentrum für Zeilsheim und Friedenau-Taunusblick an der Pfaffenwiese 111 eingeweiht. Foto: Renate Hoyer

Die kleine Glocke aus dem Gemeindezentrum Friedenau, ein Kreuz vom Treppenaufgang des Gemeindezentrums in Zeilsheim und das Kirchenfenster mit dem Bild des himmlischen Jerusalem aus der Heimatkirche Taunusblick: Aus jedem der drei Gebäude, die im Zuge von Sparmaßnahmen aufgegeben werden mussten, zog ein symbolisch wertvoller Gegenstand in das strahlend weiße neue Gemeindezentrum Pfaffenwiese 111 ein. Sie machten den Wunsch nach einem gemeinsamen Neuanfang auch deutlich.

In diesem Sinne äußerte sich auch Pfarrerin Esther Gebhardt, die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, bei der Einweihungsfeier des Zentrums am Sonntag „Jubilate“: Trotz des Abschieds von liebgewordenen Orten sei es „Grund zum Jubeln“, dass die beiden Gemeinden Zeilsheim und Friedenau-Taunusblick sich einig geworden seien und etwas schönes Neues entstanden sei.

Vom Leitbild des „offenen Rahmens“ sprach Architekt Karim Scharabi. Eine ungewöhnliche weiße Wand zur Straße schütze das Gemeindezentrum vor Lärm und zu großer Einsicht, gleichzeitig ließen die bunt verglasten Lichtluken darin aber auch bewusst Einblicke zu. Architektin Antje Grell von der Bauabteilung des Regionalverbandes sprach von einem „ökologisch gebauten Vorzeigeprojekt“, dem viele andere Gemeinden folgen würden.

Die Zeilsheimer Kirchengemeinden vollziehen ihre Fusion Schritt für Schritt: Das neue Zentrum Pfaffenwiese wurde seit fünf Jahren geplant, seit 2009 kümmert sich ein Gemeindepädagoge um die Kinder- und Jugendarbeit im gesamten Planungsbezirk, und seit 2010 wird unter dem Titel „Das Kirchenfenster“ ein gemeinsamer Gemeindebrief herausgegeben.

Geistliches Zentrum für ganz Zeilsheim soll in Zukunft die Kirche im Frankenthaler Weg werden, die 2012 hundert Jahre alt wird und unter Denkmalschutz steht. Im neuen Zentrum Pfaffenwiese eignet sich der multifunktionale Raum ohne Treppen nicht nur für Gottesdienste, sondern auch für die Seniorenarbeit, für Vorträge, für die Arbeit mit Kindern oder für Chorproben. Auch das Gemeindebüro ist hier.

Bis zur offiziellen Fusion im kommenden Jahr wollen nicht nur die Pfarrer Ulrich Matthei und Michael Scherer-Faller ihre Arbeit neu bestimmt haben. Zusammenfinden müssen auch die rund 2?600 Gemeindemitglieder aus den so genannten „Butter- und Margarinevierteln“ Zeilsheims. Das alte Zeilsheim mit der „Colonie“ der ehemaligen Höchster Farbwerke sowie die kleinen Einfamilienhäuser in Friedenau gelten als „bessere“ Wohngebiete, mit „Margarine“ sind die Mietwohnblocks im Taunusblick gemeint, wo Menschen mit weniger Einkommen leben. Jugendliche aus allen Stadtteilen haben sich bereits ihre eigenen Kellerräume unter der Kindertagesstätte Friedenau eingerichtet. Und eines soll sich in Zeilsheim bestimmt nicht ändern: Die gute Zusammenarbeit mit den katholischen Nachbargemeinden.

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Beitrag von , veröffentlicht am 1. Juni 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".