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Von – 1. Oktober 2011

„Wir wollen wieder eine Mitte haben“

Pfarrerin Brigitte Meinecke und Werner Schmieder vom Bauausschuss der Gemeinde Nieder-Eschbach im Garten des Alten Pfarrhauses. Hinten auf dem Hof soll ein Anbau entstehen. Foto: Ilona Surrey

Wer nach Nieder-Eschbach im Norden von Frankfurt will, hat eine lange Fahrt vor sich. Zumindest von der Stadtmitte aus, denn die U-Bahn braucht über eine halbe Stunde bis zur Station Nieder-Eschbach und quert zum Schluss Felder und Wiesen. Die U2 ist es auch, die den Stadtteil teilt in alt und neu, in das Wohnviertel oberhalb der Gleise und Alt-NiederEschbach unterhalb.

Zwei Gemeindestandorte spiegeln diese Teilung: Das aus den sechziger Jahren stammende Gemeindezentrum in der Görlitzer Straße mit großem Saal, Kindergarten und einem Pfarrhaus. Und das ursprüngliche „Alte Pfarrhaus“ im alten Dorfkern mit dem Gemeindebüro und der schönen Dorfkirche, einem barocken Saalbau aus dem 17. Jahrhundert. Aus zwei soll jetzt wieder eins werden. „Früher hörte in der Wahrnehmung vieler Gemeindemitglieder das Dorf an den U-Bahngleisen auf.“ Aber diese alte Trennung von oberhalb und unterhalb, die Unterscheidung in Neubürger und alteingesessene „Eschbäjer“ gebe es nicht mehr, sagt Pfarrerin Brigitte Meinecke. „Wir wollen wieder eine Mitte haben.“

Meinecke sitzt zusammen mit Heike Wolf, der Vorsitzenden des Kirchenvorstandes, in ihrem Dienstzimmer im alten Pfarrhaus. Auf ihrem Schreibtisch liegen schon die Taufurkunden, die sie am Sonntag braucht. Eine Tür weiter telefoniert die Gemeindesekretärin, und jemand holt die Gemeindezeitungen ab, um sie auszutragen. Zur Kirche sind es nur ein paar Schritte über die Straße, mit Blick auf den großen Supermarkt, vorbei einem kleinen Kaufhaus und über die vielbefahrene Deuil-La-Barre-Straße. „Hier im alten Nieder-Eschbach mit seinen Geschäften spielt sich das Leben ab, und kein Schaukasten wird intensiver studiert als der vor dem Alten Pfarrhaus“, sagt Meinecke. Weil das alte Pfarrhaus so zentral liegt, soll es auch wieder zum Mittelpunkt der Gemeinde werden. Ein Architekt hat schon Pläne für einen Anbau gezeichnet, der auf 135 Quadratmetern Platz schafft für einen großen und einen kleinen Versammlungsraum. Dafür soll auch ein Teil des verwilderten Gartens geopfert werden.

Das Gemeindezentrum in der Görlitzer Straße hingegen wird dem Kindergarten zugeschlagen und umgebaut. „Wir sehen in diesen Plänen eine Chance, die Gemeinde weiterzuentwickeln“, sagt Heike Wolf. Anbau und Altes Pfarrhaus sollen zu einem modernen, freundlichen und einladenden Gemeindezentrum verschmelzen. „Die Gemeinde ist im Umbruch, viele junge Familien wollen sich beheimaten“, sagt Meinecke. Deshalb denkt sie auch darüber nach, einen Krabbelgottesdienst einzuführen.

Auch die Gemeindefeste seien sehr beliebt. Beim Erntedankfest sorgen die örtlichen Landwirte und Gärtner für einen reich geschmückten Gabentisch. Wichtig sind den Gemeindemitgliedern vor allem auch würdige Feiern bei Beerdigungen, Taufen und Hochzeiten.

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Beitrag von , veröffentlicht am 1. Oktober 2011 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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