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Von – 12. Februar 2012

Festeburgkirche soll erhalten bleiben

Möchten aus der Festeburgkirche im südlichen Preungesheim ein soziales und kulturelles Zentrum im Stadtteil machen: Roswitha Martell, Michael Martell und Erika Becker (von links nach rechts). Foto: Ilona Surrey

Lange Zeit hatte die Festeburggemeinde im südlichen Preungesheim eine abgeschiedene Randlage, begrenzt von der Autobahn 661 im Osten und der Gießener Straße im Westen. Dazu der wuchtige Riegel der Justizvollzugsanstalten, die das jüngere Wohnviertel vom alten Preungesheimer Ortskern abgrenzte.

Doch mit den Neubaugebieten am Frankfurter Bogen und der Wohnsiedlung New Atterbury haben sich Lücken geschlossen, und die Anbindung zur Stadtmitte ist enger geworden. Noch fehlt in diesem südlichen Teil von Preungesheim aber ein soziales und kulturelles Zentrum – und darin sieht der Kirchenvorstand der Festeburggemeinde eine Chance und Herausforderung: „Die Menschen möchten sich dort binden, wo sie wohnen und zur Arbeit gehen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Erika Becker.

Doch dazu bedarf es auch eines mit Leben erfüllten Ortes. Den hat die Gemeinde, dafür kämpft sie, und den möchte sie erhalten: Die Festeburgkirche, 1969 erbaut als architektonisch reizvolles Gebäude, berühmt für die Glasfenster des Kunstprofessors Johannes Schreiter und begehrt als Aufführungsort für Chor- und Kammermusik. Zum Zeitpunkt ihrer Erbauung war geplant, hier eine Kirchenmusikschule anzusiedeln. Geblieben sind ein bis heute genutztes Tonstudio und der Schwerpunkt Musik im Gemeindeangebot. Die hiesigen Konzerte seien „eine Institution“, sagt Michael Martell, Vorsitzender des Fördervereins Festeburg, ebenso die musikalischen Matinées am Sonntagvormittag, die der Kirchenmusiker Frank Hoffmann ins Leben gerufen hat. Ein Gospelchor probt in der Kirche, ein Bläserkreis und ein Flötenkreis.

Allerdings muss der Bauunterhalt finanziert werden, und das bedeutet für die kleine Gemeinde mit ihren rund 1200 Mitgliedern eine große Herausforderung. „Für uns war es die Frage: Haben wir eine Zukunft als Gemeinde oder nicht?“, sagt Becker. Ein Förderverein soll helfen, die Kirche zu erhalten. Aus dem Stadtteil kam große Unterstützung. Man wolle auch unkonventionelle Wege gehen: „Wir können die Kirche vermieten“, sagt etwa Roswitha Martell vom Kirchenvorstand und denkt dabei an Familienfeierlichkeiten, Tagungen oder Theater- und Kinoabende.

Ein Umbau noch in diesem Jahr soll die notwendigen technischen und räumlichen Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Kirche als attraktiver Veranstaltungsraum dienen kann. Dafür hat die Gemeinde alle anderen Räume abgegeben außer dem Amtszimmer der Pfarrerin und einem Gemeindebüro mit kleinem Tagungsraum. Die Pfarrwiese wird mit Wohnhäusern bebaut. Eine Fusion mit der Kreuzgemeinde im alten Preungesheim sei ebenfalls überlegt worden, man habe sie aber als derzeit unrealisierbar verworfen.

Dass die Gemeinde momentan für längere Zeit auf ihre Pfarrerin verzichten muss, ist bei all dem noch das Geringste der Probleme. „Wir lassen doch nicht wegen dem Mutterschaftsurlaub unserer Pfarrerin das gemeindliche Leben einschlafen“, sagt Becker energisch. Doch eines wünschen sich alle im Kirchenvorstand: Wenn endlich der Umbau der Kirche abgeschlossen ist, dann soll das geistlich-spirituelle Leben der Gemeinde wieder größeren Raum einnehmen.

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Beitrag von , veröffentlicht am 12. Februar 2012 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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