Frankfurter Gedenkstein in Minsk enthüllt
Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Frankfurt am Main und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) enthüllten in Minsk einen Gedenkstein zur Erinnerung an die mehr als tausend Frankfurter Jüdinnen und Juden, die im November 1941 ins Ghetto der weißrussischen Hauptstadt deportiert wurden. Von ihnen hätten lediglich zehn Menschen überlebt, sagte der Europa-Beauftragte der EKHN, Pfarrer Friedhelm Pieper.
Der Text für die bronzene Gedenktafel sei vom Institut für Stadtgeschichte und vom Jüdischen Museum erarbeitet und nach Minsk übermittelt worden, wo eine Übersetzung ins Hebräische und Weißrussische vorgenommen worden sei, so Pieper.Der deutsche Text lautet: „Verwaltung und Bürger der Stadt Frankfurt am Main beteiligten sich im Nationalsozialismus an der Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung jüdischer Frankfurter. Allein nach Minsk wurden im November 1941 über eintausend deportiert, wovon nur zehn überlebten. Die Erinnerung bewahre vor neuem Unrecht.“
Der menschenhohe Gedenkstein koste 5000 Euro, davon finanzierten die Stadt Frankfurt 3000 und die Jüdische Gemeinde 2000 Euro, so Pieper. Zur Enthüllung reisten neben Pieper Dekanin Ursula Schoen und Michael Fleiter vom Institut für Stadtgeschichte nach Minsk.