Auch das längste Hundeleben kommt leider irgendwann an ein Ende. Dieses Mal sah ich mich jedoch vor die Aufgabe gestellt, nicht nur selbst mit der Trauer um den geliebten Familienhund fertig zu werden, sondern auch meinem kleinen Sohn den Verhalt erklären zu müssen.
Auf keinen Fall wollte ich seine Fragen nach dem geliebten Tier einfach übergehen. Es mussten also Antworten her. Doch was antwortet man einem Zweijährigen, wenn er mit großen Augen fragt „Wo Georgi ist?“?
Ein trockenes „Tot. Nicht mehr da.“? Soviel war sicher: das würde ihn nicht zufriedenstellen.
Irgendwo musste der Hund in seiner Vorstellung sein, wenn er hier ja offensichtlich nicht war. Alles ist immer irgendwo, nichts kann im Nichts sein.
Ich dachte daran, wie wenig ich selbst von Indoktrination hielt, und erwog für einen kurzen Moment, mich an die harten Fakten zu halten. Ihm zu sagen, dass der Hund nun leider tot sei und wir ihn im Garten vergraben würden. Damit hätte er immerhin eine sehr konkrete Aussage zum Aufenthaltsort des Hundes erhalten. Auch wenn ich nicht sicher war, ob er dann nicht mit einer Schaufel losziehen würde.
Er sollte schon erfahren, was es bedeutet, wenn jemand tot ist. Dass er dann nicht mehr hier bei uns ist, wo er vorher immer war. Aber ich wollte ihm auch gerne sagen, dass das nicht alles war, dass da noch mehr ist.
Aber wäre das eigentlich unbedenklich, wenn ich meinem Sohn nun eine sehr vereinfachte Form der christlichen „Leben nach dem Tod“ – Geschichte präsentierte? Und sollte ich ihm das als Fakt darstellen?
Es war mir wichtig, ihm eine authentische Antwort zu geben, eine, von der ich selbst überzeugt war, denn solche Antworten sind für ihn eigentlich immer auch befriedigende Antworten. Gleichzeitig wollte ich aber mit meiner Version auch keinen Anspruch auf Ausschließlichkeit erheben.
Die Antwort an meinen Sohn begann ich schließlich mit den Worten „Georgi war schon sehr alt und krank, mein Schatz, sie ist gestorben. Darum ist sie jetzt nicht mehr hier bei uns. Aber ich glaube, dass sie jetzt im Himmel ist, bei Gott…“