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Von – 24. Oktober 2012

Nazarethgemeinde in Eckenheim: Asyl beim katholischen Nachbarn

Kita-Sommerfest, Erntedank, Weihnachtsfeier, Flohmärkte, Frauenfrühstück: Die Nazarethgemeinde in Eckenheim feiert und veranstaltet gerne. Deshalb vermisst sie auch den Saal im Gemeindezentrum schmerzlich. Das Zentrum steht seit März leer, denn es soll verkleinert und renoviert werden. Aber der Baubeginn hat sich bereits um ein halbes Jahr verzögert.

Muss zurzeit ohne Gemeindezentrum und ohne Kirche auskommen: Pfarrerin Christine Streck-Spahlinger auf der Baustelle der Eckenheimer Nazarethkirche, die zum 150. Jubiläum von Grund auf renoviert wird. Foto: Rolf Oeser

„So ein großer Saal ist wichtig“, unterstreicht Pfarrerin Christine Streck-Spahlinger. „Unser Saal wird viel genutzt. Wie viele Erst-Taufgespräche habe ich dort bei Veranstaltungen schon geführt. Und wer neu zu uns kommt, kann dort unkompliziert Leute kennenlernen.“

Doppelt schwierig ist für die Gemeinde, dass seit Juni auch die Nazarethkirche an der Eckenheimer Landstraße geschlossen ist: Zu ihrem 150. Geburtstag wird sie von der Kirchturmspitze bis zum Bodenbelag grundrenoviert. „Das Jubiläum können wir dann eben erst nächstes Jahr feiern“, sagt Streck-Spahlinger. „Da müssen wir wohl ganz elastisch sein.“

Gottesdienst zurzeit in der Herz-Jesu-Kirche nebenan

Der Gottesdienst am Sonntagmorgen findet zurzeit um halb zehn in der Seitenkapelle der katholischen Herz-Jesu-Kirche statt, die direkt neben der Nazarethkirche liegt. Auch das katholische Gemeindezentrum darf die Nazarethgemeinde nutzen: Konfirmationsunterricht, Frauenfrühstück, Seniorennachmittag und sogar die Kirchenvorstandssitzung sind dorthin umgezogen. „Zum Glück funktioniert die Ökumene hier in Eckenheim seit Jahren gut “, sagt Streck-Spahlinger. In den Sommerferien sind die Schließzeiten der Kitas versetzt, sodass alle Kinder entweder in die evangelische oder die katholische Kita gehen können. Auch der Betriebsausflug wird gemeinsam unternommen. Erntedank, Sankt Martin, Fronleichnam und den Schulanfangs-Gottesdienst feiert man in Eckenheim gemeinsam.

Die Kinder- und Jugendarbeit sei „das Herz unserer Gemeinde“, sagt Pfarrerin Streck-Spahlinger, denn unter den rund 2200 Gemeindemitgliedern sind sehr viele Familien mit Kindern. Deshalb soll im kommenden Jahr zusätzlich eine sechszügige Kinderkrippe am Ende der Siegmund-Freud-Straße entstehen, die evangelisch ausgerichtet ist. Die dreizügige Kita, die in der Feldscheidenstraße zwischen Pfarrhaus und Gemeindezentrum liegt, war eine der ersten, die für ihr Qualitätsmanagement zertifiziert wurden.

Weihnachten hoffentlich wieder in der Kirche

Mehr als die Hälfte der Kinder, die dort hingehen, sind christlich. „Das ist heutzutage viel“, erklärt Streck-Spahlinger. Die Kinder können jede Woche an einem religionspädagogischen Angebot teilnehmen, wenn sie möchten. Viele ihrer Eltern engagieren sich im Kirchenvorstand – sie stellen sechs der insgesamt zwölf Kirchenvorstandsmitglieder.

„Wir alle hoffen sehr, dass wir Weihnachten wieder in unserer Kirche feiern können“ sagt die Pfarrerin. „Sonst müssten wir zur Not mit dem Gottesdienst in die Turnhalle der Grundschule ausweichen. Aber das wäre dann wirklich nicht mehr schön.“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 24. Oktober 2012 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe .

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Stephanie von Selchow ist Redakteurin von "Evangelisches Frankfurt".