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Aktuell

Von – 3. Dezember 2012

Kämmerer bekennt sich zur sozialen Stadt

Neujahrsempfang des Evangelischer Regionalverbandes

Esther Gebhardt (rechts) verlieh in diesem Jahr die Spener-Medaille an die Sozialarbeiterin Katharina Hellwig (links) und den Journalisten und Historiker Hartmut Schmidt. Foto: Rolf Oeser

Zur sozialen Stadt bekannte sich Kämmerer und Kirchendezernent Uwe Becker beim Neujahrsempfang des Evangelischen Regionalverbandes am 1. Advent (2. Dezember) vor rund 200 Gäasten aus Politik, Kirche, Wirtschaft und Kultur in der Frankfurter Heiliggeistkirche. Becker versicherte, es sei ein zentrales Anliegen der Stadtregierung, für ein weltoffenes und soziales Frankfurt zu sorgen. Die Stadt solle barrierefrei werden und das gelte auch für die Köpfe. Deshalb, so Becker, werde er „trotz aller Notwendigkeiten zu sparen“ für eine soziale Stadt einstehen.

Die Vorstandsvorsitzende des Evangelischen Regionalverbandes, Esther Gebhardt, nahm in ihren Ansprache das Jahresthema der Lutherdekade 2013 „Toleranz“ in den Blick. Gebhardt nannte Toleranz auch einen durchaus schillernden Begriff, der nicht zu verwechseln sei mit „anything goes“. Beim eigenen Standpunkt komme es jedoch auf Bescheidenheit an – auf Einsicht in die Grenzen des eigenen Erkennens. Und eins sei klar – Toleranz gegenüber Intoleranz dürfe es nicht geben. Mit der Beteiligung am Römerbergbündnis und anderen Projekten setze sich die evangelische Kirche für diesen Standpunkt ein.

Im Rahmen des Neujahrsempfang verlieh Gebhardt die Philipp-Jakob-Spener-Medaille an Katharina Hellwig und Hartmut Schmidt. Ausgezeichnet wurde die 30 Jahre alte Erzieherin und Sozialarbeiterin für ihr vielfältiges Engagement in der Evangelischen Dreikönigsgemeinde in Sachsenhausen. Seit ihrer Konfirmandenzeit hat sie Jugendgruppen initiiert und begleitet, Jugendgottesdienste organisiert, Theaterstücke geschrieben und inszeniert – zuletzt das Musical-Projekt „Josef und seine Brüder“. Sie verstehe es, ihre Freude am Glauben mit Humor und Kreativität in die Kinder- und Jugendarbeit einzubringen.

Der Journalist und Historiker Hartmut Schmidt, lange Jahre Redakteur des Evangelischen Pressedienstes, wurde für sein Engagement für die „Stolperstein-Initiative“ in Frankfurt, aber auch für seinen Einsatz bei der Ausstellung „Getauft, ausgestoßen – und vergessen?“ mit der Spener-Medaille ausgezeichnet. Seit 2004 recherchiert Schmidt das Schicksal verschleppter und ermordeter Frankfurter Juden und setzt sich dafür ein, dass vor ihren ehemaligen Wohnhäusern Gedenksteine in die Bürgersteige eingelassen werden. An der Ausstellung zu dem Umgang mit Christen jüdischer Herkunft, an der sich elf Frankfurter Gemeinden beteiligten und die in diesem Jahr in verschiedenen Kirchengemeinden zu sehen war, hat Schmidt maßgeblich mitgewirkt. In Richtung des Geehrten sagte Gebhardt in ihrer Laudatio: „Erinnerungsarbeit und Gedenkarbeit ist immer auch ein Stück Heilungsgeschichte“.

Der Evangelische Regionalverband hat die Spenermedaille 1999 aus Anlass seines hundertjährigen Bestehens gestiftet. Die Medaillen werden in der Höchster Porzellanmanufaktur nach einer Silbermedaille von 1698 aus der Sammlung des Regionalverbandes hergestellt und jährlich an zwei Preisträger verliehen. Sie erinnert an Philipp Jakob Spener, den programmatischen Kopf des Pietismus, der von 1666 bis 1686 an der Spitze der Frankfurter lutherischen Pfarrerschaft stand.

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 3. Dezember 2012 in der Rubrik Stadtkirche, erschienen in der Ausgabe , .

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Kurt-Helmuth Eimuth ist Mitglied in der Redaktion von "Evangelisches Frankfurt". Mehr über den Publizisten und Erziehungswissenschaftler ist auf www.eimuth.de zu erfahren.