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Von – 7. Februar 2013

Jenseits des Reglements: Friedrich Karl Barth wird 75

Friedrich Karl Barth gilt als Klassiker des „Neuen Geistlichen Liedes“. Der Pfarrer und Poet, der lange Jahre von Frankfurt aus wirkte, wird heute 75 Jahre alt.

Feiert und tanzt: Barth. Foto: Georg Magirius

Feiert und tanzt: Barth. Foto: Georg Magirius

Friedrich Karl Barth hat die Gabe, in eine festliche Welt zu locken. Sie ist erträumt – und dennoch real. Das merkt, wer von dieser Freude mitgerissen wird.

Der Pfarrer und Poet hat seine festlichen Spiele viele Jahre lang von Frankfurt aus ersonnen. Er gilt als Klassiker des Neuen Geistlichen Liedes, wird manchmal neben Größen wie Luther, Paul Gerhardt oder Johann Sebastian Bach als „Meister der Kirchenmusik“ bezeichnet.

Das Meisterhafte an ihm ist die Einfachheit, die seine Worte merk- und singbar macht. Seine Verse sättigen, ohne dass man ihrer überdrüssig werden könnte, weil auch der Hunger immer von neuem wächst. Enttäuschung, Mangel und Sehnsucht verschwinden nicht für immer: „Brich mit den Hungrigen dein Brot“, ist ein Beispiel, wobei Bei-Spiel keine Floskel ist: Barths Worte begleitet, selbst wenn sie nicht gesungen werden, etwas Rhythmisches. Da ist das Musikalische und Tänzerische zu hören: eine Poesie, die schmackhaft ist.

Dem Glauben ein unverkrampftes Gesicht verleihen

Barth hat dem Glauben ein unverkrampftes, ein heiteres Gesicht verliehen. Seine Worte bewegen sich nicht in Form von Verlautbarungen, Arbeitsthesen oder in den Bahnen einer konfessionell kontrollierten Sonderwelt. Darin ist der Vertreter des Neuen Geistlichen Liedes, der heute 75 Jahre alt wird, moderner denn je. Erfahren und jugendlich wirkt, was er kürzlich gegenüber dem Bayerischen Rundfunk gesagt hat:

„Das Leben ist doch schon immer dem voraus, was die Kirche formatiert, programmiert und in Resolutionen, Enzykliken oder Glaubenskatechismen fasst. Ich berufe mich gern auf Lessing, dessen berühmte Ringparabel nun auch schon ein paar Jahre alt ist. Wie lange ist sie dieser manchmal beknackten Kirchenreglementierung voraus: Hunderte von Jahren! Und wie viel weiter noch ist uns der Jesus voraus!“

Artikelinformationen

Beitrag von , veröffentlicht am 7. Februar 2013 in der Rubrik Menschen, erschienen in der Ausgabe .

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Georg Magirius ist Theologe und Schriftsteller und Kolumnist bei "Evangelisches Frankfurt". Mehr unter www.georgmagirius.de.