Der Evangelische Regionalverband Frankfurt hat die Versöhnungskirche im westlichen Gallus an die Serbisch-Orthodoxe Gemeinde verkauft. Der Abschiedsgottesdienst der Evangelischen ist am 24. Februar.

Die Versöhnungskirche im westlichen Gallus wird zukünftig von der serbisch-orthodoxen Gemeinde genutzt. Foto: Rolf Oeser
Die Versöhnungskirche in der Sondershausenstraße im Gallus wird bald nicht mehr eine evangelische, sondern eine serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde beherbergen. Der Evangelische Regionalverband Frankfurt hat das Gebäude aus den 1960er Jahren zusammen mit dem Pfarrhaus an die Serbisch-Orthodoxe Gemeinde verkauft, der Preis betrug nach deren Angaben gut eine Million Euro. Es ist die zweite evangelische Kirche, die veräußert wurde nach der Gutleutkirche am Baseler Platz, die die Stadt Frankfurt gekauft hat, um dort ein Jugendhaus einzurichten.
Der Verkauf trifft vor allem die älteren Gemeindemitglieder
Die Gemeinde Frieden und Versöhnung wird am Sonntag, 24. Februar, im Gottesdienst um 10 Uhr feierlich von der Versöhnungskirche Abschied nehmen und die Abendmahlsgeräte und die Altarbibel in die Friedenskirche in der Frankenallee überführen. Die früher getrennten zwei evangelischen Gallusgemeinden sind schon seit mehreren Jahren fusioniert, hatten aber bisher noch zwei Kirchen in Betrieb.
Der Verkauf der Versöhnungskirche treffe vor allem die älteren Gemeindemitglieder im westlichen Teil des Gallus, bedauert Pfarrer Nulf Schade-James. Auch ein Lebensmittelgeschäft und eine Bank hätten dort bereits aufgegeben, die alten Bewohnerinnen und Bewohner fühlten sich „abgehängt“. Damit sie zum Gottesdienst und zu anderen Gemeindeveranstaltungen in die Friedenskirche kommen können, wird es in Zukunft einen Gemeindebus geben. Der Vorschlag der Kirchengemeinde, die Versöhnungskirche zu einer überregionalen „Trauerkirche“ mit Urnenbestattung im Untergeschoss umzubauen, sei von der Landeskirche abgelehnt worden, so Schade-James.

Abschied von der Versöhnungskirche im Gallus: Nach dem letzten Gottesdienst Ende Februar brachten Pfarrer Nulf Schade-James und die Gemeindemitglieder die Abendmahlsgeräte und die Bibel in die Friedenskirche an der Frankenallee, die ab jetzt die alleinige Gemeindekirche ist. Foto: Rolf Oeser
Kindergarten bleibt in evangelischer Trägerschaft
Der Kindergarten an der Versöhnungskirche wird allerdings in evangelischer Trägerschaft bleiben. Ebenfalls bleibt das Gemeindehaus in Nutzung der Koreanischen Gemeinde, die es bereits seit 2004 angemietet hat. Die serbisch-orthodoxe Gemeinde will nach Angaben von Erzpriester Stojan Barjaktarevic den Kirchenraum der Versöhnungskirche umgestalten und unter anderem eine Ikonenwand einfügen und die Wände mit Malereien schmücken.